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Wegen Fake News: Facebook führt Informationen zu Artikeln ein und verbündet sich mit Wikipedia

Wegen Fake News: Facebook führt Informationen zu Artikeln ein und verbündet sich mit Wikipedia

Obwohl Facebook bereits viel gegen Fake News unternimmt reicht es noch lange nicht aus. Im Kampf gegen Desinformation auf dem sozialen Netzwerk führt die Website ein neues Tool ein, das Nutzer über verlinkte Internetseiten informieren soll. Dazu verbündet sich Zuckerbergs Imperium sogar mit Wikipedia. Auch wenn das Fake News nicht verbannt, sollen Leser zumindest besser vor potenziellen Gefahren gewarnt werden. Bekannte Medien profitieren während kleineren Websites Leser verloren gehen.

In der Fake News Debatte hat Facebook sicherlich dazu beigetragen, einiges zum Eskalieren zu bringen. Das soziale Netzwerk steht, meinen viele, im Zentrum der Falschmeldungen. Kaum auf einer Website schlagen so viele Fake News und gefälschte Werbeanzeigen auf, wie auf der Plattform. Nachdem Facebook viel zu spät reagiert hat, wie Politiker in unserer Netzfragen-Serie vorwerfen, wurde der Faktencheck eingeführt. Außerdem soll neuerdings verhindert werden, dass Fake News-Anbieter Werbeanzeigen schalten können.

Die Vorhaben waren noch nicht genug, weshalb ein neues Info-Tool für Nutzer in den USA an den Start geht. Bei Posts im Newsfeeds möchte Facebook künftig Informationen zu dem Artikel hinterlegen, damit der Leser sich weitere Informationen über die verlinkte Quelle einholen kann.Facebook Mehr über den Artikel fehlende Infos facebook Wegen Fake News: Facebook führt Informationen zu Artikeln ein und verbündet sich mit Wikipedia Facebook about article no information 660x367
Nutzer können den neuen Infobereich mit einem Button im Post öffnen, der anschließend die Beschreibung der Website anzeigt. Diese und sämtliche weitere Informationen, wie beispielsweise ähnliche und beliebte Artikel desselben Themas, möchte sich Facebook nicht nur intern sondern überwiegend durch Wikipedia holen. Schließlich bekommt der Nutzer in dem Abschnitt der Beschreibung denselben Text angezeigt, wie er auch auf Wikipedia eingeblendet werden würde.

Zwar kann sich das soziale Netzwerk damit nicht vor Fake News schützen – schließlich könnten Anbieter einen eigenen Wikipedia-Eintrag erstellen – allerdings sorgt die ständige Vernetzung der großen Wikipedia-Community meist schnell dazu, dass solche Beiträge auffallen würden, so Facebook.

„Editing Wikipedia entries is an issue that is usually resolved quickly […] We count on Wikipedia to promptly resolve such situations and refer you to them for information about their policies and programs that address vandalism.“, wie Facebook gegenüber c|net auf Anfrage mitteilt.

Wenn keine Informationen auf Facebook sowie Wikipedia zu der verlinkten Quelle und dem Autor vorliegen wird der Nutzer davor gewarnt. Werden jedoch Informationen angezeigt, bekommt der Nutzer die Möglichkeit der jeweiligen Facebook-Fanpage mit einem extra Button zu folgen. Auch wenn die neue Methode sicherlich dazu beiträgt, Fake News-Seiten Klicks abzugraben, stellt dies gleichzeitig eine Gefahr für kleinere Plattformen und Blogs dar.

Lediglich große, etablierte Medien sind wichtig genug, um sich auf Wikipedia darstellen zu können. Gerade für kleinere oder junge Blogs beziehungsweise Websites könnte das neue Feature womöglich dazu beitragen, noch schwerer Leser zu gewinnen. Bislang ist unklar, wie Facebook mit seriösen Quellen umgehen möchte, die zu für Wikipedia nicht exklusiv genug sind. Hier sollte die Plattform in unseren Augen nicht sofort vor Fake News warnen.

Das neue Feature ist bislang nur in einer Testphase gestartet, ob und wann die Informationen auch in Deutschland ausgerollt werden ist unbekannt.

Schön, dass du da bist. Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns als TechnikSurfer Leser deinen Freunden weiterempfehlen und uns auf den sozialen Netzwerken folgen würdest, damit du nichts mehr verpasst. Es lohnt sich - garantiert!

Moritz Krauß

Moritz Krauß

Founder & Editor in Chief


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