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Netzfragen: Telekom will nicht am Billigsten sein

Netzfragen: Telekom will nicht am Billigsten sein

Mit StreamOn wollte die Telekom den Mobilfunk eigentlich ein Stück weit revolutionieren: Mehr Datenvolumen für Kunden anbieten, ohne tatsächlich mit mehr Datenvolumen werben zu müssen. Die Quintessenz liegt darin, dass die Übertragung von Daten durch Partnerdienste nicht auf das monatliche Inklusivvolumen angerechnet wird. Im Vordergrund steht aber dennoch der Breitbandausbau, gemeinsam mit 5G. Schließlich investiere der Provider so viel wie kein deutscher Anbieter in den Ausbau und besitze das größte Glasfasernetz, wie uns Michael Hagspihl im Gespräch erläutert. Außerdem kurble Zero-Rating den Wetteifer an.

Michael Hagspihl, bereits seit 2000 bei der Telekom, ist Geschäftsführer für den Privatkundenbereich. Bevor Michael Hagsphil 2015 zum Geschäftsführer für den Privatkundenbereich wurde, war er Geschäftsführer im Bereich Marketing. Diesen Posten hält Hagsphil noch heute inne. Zuvor war er Senior Vice President für Global Strategic Partnerships, wo er verschiedene Partnerschaften für die Telekom geknüpft hat. Unter anderem schloss Hagspihl gemeinsam mit Apple 2007 den Vertrag, das erste iPhone exklusiv in Deutschland vermarktern zu dürfen. Bereits vor seiner Karriere bei der Deutschen Telekom sammelte Michael Hagsphil Erfahrungen im Bereich Consumer Comnmunication, unter anderem bei Philips. Im Interview erläutert Hagspihl, der Kern der Telekom sei ihr Netz, in dem digitale Spaltung verhindert werden müsse. Ein Interview von Roman van Genabith und Moritz Krauß.

StreamOn intensiviert Wettbewerb

TechnikSurfer: Wie zufrieden sind Sie mit der Einschätzung der Bundesnetzagentur StreamOn betreffend?

Hagspihl: Grundsätzlich hat die Bundesnetzagentur sich nicht dagegen ausgesprochen, dass Datenvolumen in bestimmten Tarifen und Optionen nicht angerechnet wird. Das so genannte Zero-Rating ist also möglich und das ist positiv für unsere Kunden. Allerdings interpretiert die Behörde die Regeln zur Netzneutralität anscheinend sehr eng und wir müssen schauen, wie ihre Änderungswünsche umsetzbar sind. Das Angebot muss für die Kunden attraktiv und für uns wirtschaftlich bleiben. Wir befinden uns derzeit noch in einem Anhörungsverfahren. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur steht aus. Wir haben sehr gute rechtliche Argumente und hoffen, die Behörde überzeugen zu können.

TechnikSurfer: Abgesehen von der jetzigen Entscheidung – Mit welcher Einschätzung der Bundesnetzagentur hinsichtlich StreamOn hatten sie gerechnet?

Hagspihl: Unsere Kunden lieben dieses Angebot, das beweisen die mittlerweile gut 500.000 Buchungen. Wir möchten unseren Kunden weiterhin solche Angebote machen. Die Vorteile liegen doch auf der Hand: Natürlich in erster Linie für unsere Kunden, die bei Streaming-Diensten weniger auf ihr Datenvolumen achten müssen. Das ist für viele ein lang gehegter Wunsch. Auch die Anbieter von Streaming-Diensten profitieren: Absolut jeder kann unser Partner werden. Es gibt keine Diskriminierung von Seiten der Telekom. Das beweisen mehr als 100 kleine und große Partner. StreamOn macht die Angebote unserer Partner attraktiver. Die Angst vor einem hohen Datenverbrauch bei der Nutzung eines Streaming-Dienstes im Mobilfunknetz wird dem Nutzer genommen. Aus meiner Sicht eine klare Win-Win-Situation. Deshalb erscheint mir diese Debatte etwas ideologisch geprägt und nicht im Sinne des Kunden.

TechnikSurfer: Warum plädiert die Telekom weiterhin für unlimitiertes Streaming und bietet nicht echte Datenflats günstiger an, wie es in anderen Europäischen Ländern Gang und Gäbe ist und sogar die Telekom-Tochter T-Mobile US seit Jahren erfolgreich vermarktet?

Hagspihl: Auch T-Mobile US hat ein Angebot, das StreamOn sehr ähnlich ist. Grundsätzlich müssen die Angebote dem jeweiligen Markt entsprechen, da gibt es kein Patentrezept. Man kann aber nicht einerseits für eine möglichst flächendeckende Netzabdeckung plädieren, die Milliarden kostet, und gleichzeitig immer billigere Preise verlangen. Das kann nicht funktionieren. Unternehmen müssen Gewinn machen können, ohne gibt es keine Investitionen und auch keine Innovationen.

TechnikSurfer: Der Tarif MagentaMobil XL ist preislich sehr anspruchsvoll angesetzt. Ist der aktuell aufgerufene Preis perspektivisch noch zeitgemäß?

Hagspihl: Sorry, das sehe ich ganz anders. Der MagentaMobil XL ist unser Rund-um-Sorglos-Paket. Hier kriegt der Kunde die gesamte Palette an Telekommunikation im besten Mobilfunknetz – inklusive einer echten, unlimitierten Datenflat ohne Wenn und Aber. Ich halte den Preis für dieses Paket für gerechtfertigt und angemessen.

TechnikSurfer: Wie viele Kunden hat MagentaMobil XL?

Hagspihl: Ich bitte um Verständnis, wenn wir unseren Kundenbestand nicht bis ins Kleinste kommunizieren. Unsere Gesamtkundenzahl wird regelmäßig veröffentlicht. In einem Markt mit sehr starken Wettbewerb können wir aber nicht jede Information offenlegen. Sicher ist: Dieses Angebot rundet unser Portfolio nach oben ab.

TechnikSurfer: StreamOn und das kürzlich gestartete Vodafone Pass verfolgen ähnliche Ziele auf unterschiedlichen Wegen. Wieso hat die Telekom sich für die Umsetzung in der derzeitigen Form entschieden und welche Anreize bieten ZeroRating-Modelle, die Dienste nach feineren Kategorien ordnen?

Hagspihl: Weil wir unser Angebot für besser halten, und der Erfolg gibt uns recht. Wie ich bereits erklärt habe, stellt unser Modell eine Win-Win-Situation für Kunden und Anbieter dar. Die Nachfrage auf beiden Seiten ist ungebrochen. Audio- und Videostreaming sind bei vielen Nutzern sehr beliebt und verbrauchen bei einer starken Nutzung ein hohes Datenvolumen. Die Nutzer können nur schwer einschätzen, wie viele Daten zum Beispiel für das Streaming eines Spielfilms oder eines Hörbuches verbraucht werden. ZeroRating-Modelle sind sehr viel besser geeignet, Hürden bei der Nutzung aus dem Weg zu räumen als Mobilfunktarife mit immer mehr Highspeed-Datenvolumen. Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, das Vodafone Angebot zu kommentieren, es zeigt aber sehr deutlich, wie intensiv der Wettbewerb in Deutschland ist. Am Ende des Tages hat der Kunde die Wahl und das ist gut so.

„Tunnelblick“ redet deutsches Netz schlecht

TechnikSurfer: Glaubt die Telekom noch daran, dass Deutschland die Digitale Strategie 2025 à la 50 Mbit/s für jeden ab 2018 einhalten kann?

Hagspihl: Wir tun jedenfalls alles dafür, dass die Breitbandziele der Bundesregierung erfüllt werden. Allerdings haben wir durch das sehr lange Genehmigungsverfahren für Vetoring und den unnötigen Streit in der Branche wertvolle Zeit verloren. Die Telekom investiert weiterhin auf Rekordniveau in Deutschland: Pro Jahr fünf Milliarden Euro – das leistet sonst niemand in unserer Branche!

TechnikSurfer: Sie setzen weiterhin auf Vectoring, eigenen Angaben zufolge konnten im September knapp 700.000 Kunden per Glasfaser an das neue GB-Netz angeschlossen werden. Warum setzen Sie nicht verstärkt auf Glasfaser?

Hagspihl: Der Vectoring-Ausbau ist ein Glasfaserausbau. Dabei wird die Glasfaser bis zu den grauen Kästen am Straßenrand verlegt. Im zweiten Schritt kann die Glasfaser dann noch näher an die Haushalte gebracht werden. Das entscheidende Argument für Vectoring ist, dass nur damit schnell möglichst flächendeckend hohe Bandbreiten zu erreichen sind. Wer sofort nur FTTH-Anschlüsse will, vergrößert damit die digitale Spaltung zwischen ländlichen Gebieten und Ballungszentren. Das wäre unverantwortlich. Man muss sich klarmachen: Der FTTH-Ausbau bedeutet, dass vor jedem Haus jede Straße und jeder Vorgarten aufgerissen werden muss. Das geht nicht schnell. Und es kostet sehr viel Geld.

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Breitbandausbau Telekom | Quelle: Deutsche Telekom

TechnikSurferDr. Sitte von den Linken wirft Ihnen vor, den Breitbandausbau mit der jetzigen Strategie nicht vorwärts bringen zu können: „Die Bundesregierung setzt hier mit der Telekom und Kupferleitungen einfach auf das falsche Pferd, statt umzusteuern und einen umfassenden Ausbau von Glasfaser voranzubringen.“ Wie äußern Sie sich dazu, was ist das entscheidende Bonbon von VDSL, weswegen weiterhin daran festgehalten wird?

Hagspihl: Den entscheidenden Vorteil von Vectoring hatte ich ja schon genannt: Die relativ schnelle Flächendeckung, die vor allem ländlichen Gebieten hilft. Allein die Telekom wird 80 Prozent der Haushalte mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde versorgen. Ab dem kommenden Jahr werden das dank Super-Vectoring bis zu 250 Megabit pro Sekunde sein. In der politischen Debatte ist ein Tunnelblick auf FTTH entstanden, der vor allem eines erreicht: Deutschland als Standort schlecht zu reden. Dabei stellt niemand mehr die Frage, wer tatsächlich einen Gigabit-Anschluss braucht und bereit ist, dafür zu bezahlen.

TechnikSurfer: Nach maximal 250 Mbit/s ist mit VDSL Schluss. Dann geht das Ausbau-Theater in Deutschland wieder von vorne los…

Hagspihl: Der Ausbau geht nicht von vorne los, sondern knüpft an dem bisherigen Ausbau an. Zudem ist längst nicht gesagt, dass über die Restkupfer-Leitungen nicht noch viel höhere Bandbreiten realisiert werden können. Erste Versuche sind da sehr vielversprechend: Gigabit geht auch ohne FTTH. Und vielleicht können wir die Versorgung zum großen Teil künftig auch über den kommenden Kommunikationsstandard 5G realisieren.

TechnikSurferManuel Höferlin (FDP) ist der Meinung, „wir brauchen gigabitfähiges Internet überall“. Ihm zufolge könnte der Ausbau innerhalb von fünf Jahre weit vorangetrieben werden. Teilen Sie diese Meinung?

Hagspihl: Der Ausbau in Richtung Gigabit wird schon jetzt massiv vorangetrieben. Und das überwiegend durch die Telekom. Unser Glasfasernetz wächst jährlich um mehr als 30.000 Kilometer. Mit mehr als 450.000 Kilometern haben wir mit Abstand das größte Glasfasernetz. Zum Vergleich: Vodafone kommt nur etwa auf 60.000 Kilometer.

TechnikSurfer: Die Telekom war lange Zeit Vorreiter in Deutschland was Ausbau und Datenvolumen anbelangt. In Sachen Ausbau ist Vodafone mittlerweile gleich auf, beim Datenvolumen wurden Sie von der Konkurrenz überholt – Vor allem beim Preis. Geht es Ihnen bald ein Stück weit wie Apple; verschlafen Ihren Fortschritt und ziehen künftig nur noch nach?

Hagspihl: Wir sind beim Ausbau weiterhin mit großem Abstand führend. Ein hervorragendes Netz ist unser Kern. Dass wir nicht der billigste Anbieter sind, ist sicher richtig, aber das wollen wir auch gar nicht sein. Wir wollen der beste Anbieter sein.

TechnikSurfer: Halten Sie Ausbau-Cluster, ähnlich wie es bereits bei VDSL der Fall war, bei dem interessante mit uninteressanten Städten ausgeschrieben werden, für sinnvoll?

Hagspihl: Wenn das Ziel wirklich mehr Glasfaseranschlüsse sind, sollte die erste Maßnahme sein, diese Anschlüsse aus der Regulierung zu nehmen, damit Investitionen nicht weiter gehemmt werden. Das fordern übrigens nicht nur wir, sondern auch andere Anbieter, die maßgeblich in FTTH und FTTB investieren.

TechnikSurfer: Die LTE-Versorgung der Telekom hat in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte gemacht, dennoch sind vereinzelt noch immer erschreckend große weiße Flecken zu verzeichnen, in denen fast gar nichts geht. Wir möchten Sie bitten hierzu anhand des folgenden Beispiels Stellung zu nehmen:
Auf der Fahrt von Berlin nach Rostock (Eisenbahn) ist auf weiten Teilen der Strecke kein Empfang im Netz der Telekom gegeben, buchstäblich gar keine Abdeckung ist vorhanden. Unsere Redaktion beobachtete diese Situation erstmals 2011. Auf einer kürzlichen Probefahrt erwies sich die Situation als unverändert. Wieso ist innerhalb von fünf Jahren nichts passiert? Das Argument extrem dünn besiedelter Regionen soll hier ausgenommen sein, handelt es sich doch um eine stark frequentierte Verbindung, die zumindest abgedeckt sein sollte.

Hagspihl: Schließen Sie von der Versorgung im fahrenden, abgeschirmten Zug bitte nicht auf die Versorgung in der Region. Das Problem im Zug geht die Bahn mit unterschiedlichen Anbietern an. Im Mobilfunk gehört Deutschland grundsätzlich zu den führenden Nationen. Die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit ist mit 24,1 Megabit pro Sekunde hier am zweithöchsten. Die Telekom bietet dabei mit 93 Prozent die höchste LTE-Abdeckung und hat die meisten ihrer Antennenstandorte bereits mit Glasfaser angebunden. Aber auch hier geht der Ausbau weiter.

TechnikSurfer: Wie wappnet sich die Telekom, abgesehen von den auf der IFA gezeigten Tests, für 5G? Wann und in welchem Umfang soll der Ausbau beginnen?

Hagspihl: Wir haben in Berlin vor kurzem die ersten Antennen in Europa in Betrieb genommen, die über 5G funken. Damit sind Rekord-Übertragungsraten von zwei Gigabit pro Sekunde auf einem einzelnen Endgerät und eine Latenz von drei Millisekunden möglich. Extrem hohe Bandbreiten und eine superkurze Reaktionszeit des Netzes sind wesentliche Vorteile von 5G. Anwendungen für Kunden soll es ab 2020 geben. Jetzt geht es vor allem darum, einheitliche Standards zu definieren, damit sich beispielsweise Endgeräte und Antennen verstehen. Dafür setzt sich die Telekom maßgeblich ein.

TechnikSurfer: Das Ziel von Thomas Jarzombek, CDU, ist faszinierend und ambitioniert zugleich: „Deutschland soll Vorreiter bei der Einführung der nächsten Mobilfunkgeneration […] werden“. Können wir das schaffen?

Hagspihl: 5G ist mehr als der nächste Mobilfunkstandard. 5G ist der künftige Telekommunikationsstandard, der Mobilfunk und Festnetz zusammenbringt. Die Netzarchitektur wird ebenfalls eine große Rolle spielen. 5G-Netze werden softwaregesteuert, programmierbar und ganzheitlich gemanagt werden. Dadurch bilden sie die Basis, um Dienste wie das vernetzte Fahrzeug oder das Internet der Dinge überhaupt erst möglich zu machen. Wir wollen, dass Europa und Deutschland führend bei der Einführung von 5G sind.

TechnikSurfer: Müssen sich Nutzer bei Einführung von 5G darauf gefasst machen, nur in wenigen Teilen Deutschlands davon profitieren zu können oder dürfen sich Ihre Kunden bereits auf ein beinahe flächendeckendes Angebot freuen? Gibt es schon Pläne, welche Kunden zuerst profitieren sollen – Land oder Großstadt?

Hagspihl: Das Netz muss überall ausgebaut werden, es darf keine digitale Spaltung geben. Sicher wird es aber auch bei 5G in den Ballungszentren zuerst los gehen, weil da der Bedarf am größten ist.

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Hamburger Hafen 5G Pilotphase | Quelle: Deutsche Telekom

TechnikSurfer: Sollten Ihrer Meinung nach Autobahnen und Zugverbindungen bevorzugt mit 5G versorgt werden, als es beispielsweise mit LTE der Fall war? (Siehe Fallbeispiel oben)

Hagspihl: Das hängt von den Anwendungsszenarien ab. Vernetzte Fahrzeuge sind eine wichtige Möglichkeit. Es ist aber zu früh, darüber zu spekulieren.

TechnikSurfer: Beim Verkauf der Telekom-Anteile streiten sich die Geister: Während die FDP aus dem Verkauf nur Vorteile ziehen möchte – beispielsweise durch neue Mittel für den Breitbandausbau – warnt die SPD vor einem Verkauf von „sicherheitsrelevanter Infrastruktur“. Wo liegen der Telekom zufolge Vor- und Nachteile an einem Verkauf der Anteile vom Bund?

Hagspihl: Der Anteilseigner entscheidet, was mit seinen Anteilen geschieht. Sicherheitsfragen, aber auch die Frage danach, ob künftige Investoren nicht noch stärker auf Rendite orientiert sind, als der Bund, sollten in der Diskussion stärker berücksichtigt werden. Was passiert dann mit dem Ausbau auf dem Land, der weniger wirtschaftlich ist? Und was passiert mit den zehntausenden Beamten bei der Telekom? Die Diskussion wird bisher sehr oberflächlich geführt.

Vorratsdatenspeicherung steigert Kosten

TechnikSurfer: Thema Vorratsdatenspeicherung: Keine Partei hält so an dem Gesetz fest, wie die CDU. Wie steht die Telekom zu der Praktik der Datenspeicherung auf Vorrat?

Hagspihl: Bei der Telekom gibt es keine Vorratsdatenspeicherung. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat entschieden, dass die deutschen Regelungen gegen EU-Recht verstoßen. Vor diesem Hintergrund hatte auch die Bundesnetzagentur öffentlich mitgeteilt, keine Maßnahmen zur Durchsetzung der Speicherpflicht zur ergreifen.

TechnikSurfer: Sind Sie optimistisch, dass die Aussetzung durch die Bundesnetzagentur Ende Juni in dieser Sache richtungsweisend war? Angenommen, die Vorratsdatenspeicherung würde doch nicht gekippt werden: Wäre die Telekom technisch gesehen bereits für die vorgeschriebenen Speicherfristen gewappnet oder entstehen zusätzliche Mehrkosten, was Aktionäre kurzzeitig in Schrecken versetzen könnte?

Hagspihl: Natürlich entstehen durch eine Vorratsdatenspeicherung zusätzliche Kosten aber sicher nicht in einer Höhe, die Aktionäre verunsichern müsste.

TechnikSurfer: Herr Hagspihl, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Weitere Netzfragen-Interviews

• Interview mit dem Bitkom: Bitkom fürchtet schleppende Glasfaser-Versorgung
• Interview mit Telefónica: Deutschland darf „bei der Digitalisierung nicht den Anschluss verlieren“

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