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Stiftung Warentest: kostenfreies ICE W-LAN in der 2. Klasse bietet ordentliche Geschwindigkeit mit Mängeln

Anfang des Jahres hat die Deutsche Bahn ein langes Versprechen in Realität umgesetzt: endlich kann auch in der 2. Klasse von ICEs kostenfrei gesurft werden. Während Luxusreisende in der 1. Klasse unbegrenztes Datenvolumen genießen können, müssen Gäste in der Holzklasse nach 200 MB mit einer gedrosselten Geschwindigkeit zurecht kommen. Die Stiftung Warentest hat das neue W-LAN Netz in den ICEs getestet und ist weitestgehend zufrieden. Vor allem die Drosselgeschwindigkeit sei erfreulich, so die Stiftung Warentest.

Seit Anfang des Jahres können Bahnreisende in Deutschland auch in der 2. Klasse kostenfrei im Internet surfen. Gemeinsam mit dem schwedischen Anbieter Icomera hat die Deutsche Bahn sämtliche ICEs mit der neuen Technik ausgestattet, sodass weitestgehend alle Intercity Express mit dem Internetkomfort dienen können. Nun hat die Stiftung Warentest einen genauen Blick auf das neue Angebot geworfen und ist mehrere hundert Kilometer mit Testequipment Bahn gefahren.

 

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Die Stiftung Warentest bescheinigt dem Internet von Icomera eine recht ordentliche Geschwindigkeit. Dem Nutzer in der 2. Klasse steht ein kostenfreies Volumen von 200 MB zur Verfügung. Anschließend wird auf durchschnittlich 600 Kbit/s gedrosselt. Im Vergleich: Vodafone und Telekom drosseln ihre Kunden nach Verbrauch des Highspeedvolumens auf gerade einmal 64 Kbit/s. Mit fast einem Mbit/s ist es noch locker möglich, im Internet zu surfen.

Vor dem Drosseln bietet die Deutsche Bahn eine Geschwindigkeit von durchschnittlich 1.000 Kbit/s pro Sekunde an. Diesen Wert hat die Stiftung Warentest während des gesamten Tests ermittelt. Allerdings schwankt die Geschwindigkeit deutlich. Während im schlimmsten Fall nichts funktioniert, stehen dem Nutzer im besten Fall 2,5 Mbit/s zur Verfügung. Die Geschwindigkeit ist unter anderem abhängig vom Fahrgebiet, aber auch, wie viele Mitreisende parallel das Internet beanspruchen möchten. Je mehr Gäste im Zug sitzen, desto langsamer war der Surfspaß.

 

Trotz Schwankung hat das Internet oftmals dafür ausgereicht, sogar ganze Filme zu streamen – vorausgesetzt das Datenvolumen reicht. Während die Stiftung Warentest bei der Internetgeschwindigkeit zufrieden war, kritisiert der Tester Icomera auf ganzer Linie was die AGB anbelangt. In den AGB seien teils unwirksame Klauseln, zudem widersprächen manche Abschnitte den Werbeversprechen der Deutschen Bahn. Unter anderem sei von einem kostenpflichtigen Zusatzangebot die Rede, was in allen Testszenarien zum Glück nicht der Fall gewesen sei.

Die Stiftung Warentest berichtet weiter, dass allerdings noch in diesem Jahr ein kostenpflichtiges Zusatzangebot für die 2. Klasse geplant sei. Aufgebrauchtes Datenvolumen könne sich so gegen eine geringe Gebühr erweitern lassen, damit wieder mit Highspeed-Volumen weitergesurft werden kann. Die Deutsche Bahn verspricht, dass das Grundvolumen von 200 MB kostenfrei ist und auch gratis bleiben wird. Nur wer möchte könne bald zusätzliches Datenvolumen kaufen.

Quelle Bild: hadrian / Bigstockphoto

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Moritz Krauß

Moritz Krauß

Founder & Editor in Chief


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