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Sony Xperia XZ getestet – das Smartphone mit Schein und Sein

Smartphones sind wie Sand am Meer: die Auswahl ist riesig. Gerade nach Weihnachten gönnt sich mit Sicherheit der ein oder andere ein neues Smartphone mit dem Geld unter dem Weihnachtsbaum. Wer sich dem gefühlt endlosen Smartphone-Angebot der Gegenwart widmet und sich im Markt der Flaggschiffe umschaut, der wird neben den Technik-Giganten auch auf Sony stoßen. Das Sony Xperia XZ des japanischen Elektrokonzerns soll hierbei wieder festen Boden fassen und den marktmächtigen Unternehmen ordentlich Konkurrenz machen. Warum das Xperia XZ doch eher ein „Schuss in den Ofen“ ist und ob ein Kauf des Flaggschiffs sinnvoll ist, erfahrt ihr in diesem Testbericht. Das Testsample wurde uns kostenfrei zur Verfügung gestellt.

 

Herkömmliches Zubehör

Der Lieferumfang des Sony Xperia XZ ist wie von einem Flaggschiff zu erwarten und nicht besonders. Neben dem Gerät selber befinden sich der übliche Papierkram, sowie ein Netzteil und ein Ladekabel im Lieferumfang. Jedoch bietet das standardmäßige Equipment nicht die Möglichkeit, die Quick Charge Technologie zu nutzen. Des Weiteren setzt der Japaner beim Sony Xperia XZ auf ein neues Paar Kopfhörer im In-Ear Format mit beachtlicher Qualität und legt verschiedene Ohrpolsterungen bei.

 

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Zeitloses Design mit Plastik

Ja, ihr habt richtig gelesen: bei dem Samrtphone setzt Sony zumindest teilweise auf eine Verarbeitung aus Plastik. Die Rückseite des SOny Xperia XZ ist dagegen zum größten Teil aus Aluminium und fühlt sich auch so an. Zwar hat das Gerät durch die abgerundeten Plastikränder einen besonders guten und bequemen Grip in der Hand, dennoch hätte hier auf bessere Alternativen, wie etwa Kohlefaser, gesetzt werden können.

Plastik hin oder her: die Verarbeitung ist vollkommen tadellos. Im Gegensatz zu anderen Smartphones, wie dem iPhone SE, sitzen die Knöpfe des Sony Xperia XZ so fest wie das Haarspray von Donald Trump – und auch der Kopfhöreranschluss ist vorhanden. Letztendlich bedeutet das: kein Klappern oder Knacken, sondern ein abgedichtetes und attraktives Gesamtdesign. Apropos abgedichtet: das Sony Xperia XZ ist, wie auch das Samsung Galaxy S7, IP68 zertifiziert und somit für zeitweiliges Untertauchen geeignet und staubgeschützt. Zumindest in der Theorie. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn sobald das Xperia XZ vollständig in Süßwasser getaucht wird, oder mit anderen Flüssigkeiten in Berührung kommt, erlischt die Garantie laut Sony vollkommen.

 

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Tolles Display – farbgetreu und scharf

Auch beim Sony Xperia XZ wurde der Rotstift genutzt. Das ehemalige 4K-Display, welches noch im Sony Xperia Z5 Premium verbaut ist, sehen wir auch im aktuellsten Vorzeigemodell Sonys nicht. Wieso auch? Das IPS-Panel ist 5,2 Zoll groß, löst in Full HD auf und wird von Gorilla Glas geschützt. Mit einer Pixeldichte von ungefähr 424 Pixel pro Zoll ist das 5,2 Zoll große Display für den normalen Gebrauch völlig ausreichend und praktisch gestochen scharf – nicht zuletzt weil VR-Brillen keinen wirklichen Nutzen in unserem Alltag gefunden haben. Auch die Farben des Displays sind nahezu perfekt abgestimmt und nicht übersättigt, sondern nüchtern und ehrlich. In Kombination mit der Durchschnittsgröße von 5,2 Zoll hat das Gerät schlichtweg die perfekten Spezifikationen und ergänzt sich makellos mit dem abgerundeten, zeitlosen Design. Auch in den Einstellungen kann die Farbqualität näher optimiert oder ein Weißabgleich eingestellt werden.

 

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Top-Speed geht anders

Ausgestattet mit einem Snapdragon 820 ist das Sony Xperia XZ gleichauf mit den aktuellen Flaggschiffen – zumindest fast. Schon vor Monaten ist bereits der Snapdragon 821 erschienen und in vielen Smartphones verbaut. Besonders irritierend ist hierbei die Tatsache, dass Sony gerade das Xperia XZ, welches mit Smartphones im Jahr 2017 konkurrieren soll, mit dem schwächeren Chipset ausstattet. Auch wenn das XZ mit 1.565 Punkten im Single Core- und 3.769 Punkten im Multi-Core-Benchmark GeekBench 4.0.3 in meinem Test eine beachtliche Performance für ein Android-Smartphone hat, kann es trotzdem nicht mit anderen Prozessoren, wie dem im Samsung Galaxy S7 verbauten Exynos 8890 oder im Huawei P9 verbauten Kirin 955 mithalten.

Dennoch: Scrollen, Wischen und auch Surfen funktioniert ohne Probleme und Ruckler. Die gesamte Benutzeroberfläche reagiert schnell und weist nur selten auf Verzögerungen hin. Auch aufwendige Spiele wie Asphalt 8 oder Order and Chaos lassen sich flüssig und ohne Probleme spielen. Sogar Multitasking ist mit dem drei Gigabyte integrierten Arbeitsspeicher und mehreren Spielen im Hintergrund zuverlässig möglich. Selten müssen Applikationen neu geladen werden und auch das Wechseln zwischen Programme funktioniert zügig. Doch in Zeiten, in den Android Smartphones wie das OnePlus 3 sagenhafte sechs Gigabyte RAM in einem Smartphone zum halben Preis anbieten und dem Sony Xperia XZ die kalte Schulter zeigen, lässt die Ausstattung des teuren Flaggschiffs deutlich zu wünschen übrig.

 

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Nach vorne denken

Doch der bereits überholte Prozessor allein ist kein Armutszeugnis für das Somy Xperia XZ. Tatsächlich hat Sony mit der Ausstattung des jüngsten Vorzeigemodell deutlich voraus geschaut. Das beweisen nicht zuletzt auch die verbauten Stereo-Lautsprecher, die eine ausgezeichnete Klangqualität auf mittleren Level bieten. Die Frontlautsprecher bieten ein tolles Klangerlebnis mit starken Höhen und Tiefen. Schade hierbei: Ton und Klang werden bei hoher Lautstärke verzerrt und lassen das gesamte Smartphone vibrieren. In unmittelbarer Nähe befindet sich neben den Lautsprechern auch die USB-C Ladebuchse. Gewiss noch nicht der Standard aller Android-Geräte, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn der Anschluss locker sitzt, wird er den altbekannten microUSB-Anschluss schon bald in den Ruhestand befördern. Der einheitliche Anschluss ist nach den Gesetzen der Punktsymmetrie beidseitig einsteckbar und kann in naher Zukunft auch für viele weitere Multimedia-Geräte verwendet werden.

Zusammen mit Android Marshmallow als Betriebssystem fehlt hier zwar der Einklang, jedoch hat Sony getrost nach seinem Versprechen Android Nougat in Deutschland zum Download bereit gestellt. Und dann wäre da noch das Übliche. LTE Cat 9., NFC, Bluetooth 4.2 und natürlich der Akku. Hierbei punktet das Sony Xperia XZ mit soliden Werten. Mit dem 2.900 mAh großen Akku lässt sich bei alltäglicher Nutzung ohne große Probleme ein ganzer Tag bewältigen – auch wenn das Xperia XZ zwischendurch zum Zocken herangezogen wird. Immerhin, denn kein Quick-Charge Netzteil oder eine induktive Ladestation sind im Lieferumfang vorhanden.

 

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Anwendungsbezogene Kamera

Was wäre ein Sony Smartphone, ohne die „sonytypische“ 23 Megapixel Hauptkamera? Für alle Design-Fanatiker dürfte der fehlende Kamerabuckel bei Sony Smartphones bereits zum Must-Have Feature gehören: endlich ein malerischer Übergang ins herausstechende Design ohne dass das Xperia XZ auf flachem Boden wackelt. Wenngleich die Qualität des sonyeigenen Sensors gut ist, hängt sie aktuellen Flaggschiffen deutlich hinterher. Schuld hierfür ist sowohl mangelhafte Performance in schlechten Lichtverhältnissen, als auch die Softwarekorrektur. Farben werden ins unnatürliche optimiert, verzerrt und Details oder Konturen enden oftmals in Pixelbrei. Dies ist besonders in den Ecken der Fotos bemerkbar. Auch das Fokussieren geschieht mit dem Laser-Autofokus schnell, ist aber in der düsteren Umgebung eine Qual. Das Jahr der low-light Performance bei Smartphones zieht bei Sony im Endeffekt heimlich, still und leise vorbei. Hier helfen auch die vielen Anpassungsmöglichkeiten  und der einzelne LED-Blitz unter der Kamera kaum.

Sobald jedoch wieder Tageslicht mit ins Spiel kommt, macht das fotografieren wieder Spaß und kann so manch ein idyllisches Bild daherzaubern. Allerlei Softwareeinstellungen lassen sich direkt von der Kamera aus steuern, passen auch den letzten Dynamikumfang und Lichteinfall an und bieten dem Nutzer unbegrenzt viele Möglichkeiten, das Bild auf den jeweiligen Moment zuzuschneiden. Die Frontkamera ist vergleichsweise dennoch das Highlight. Selfies werden mit satten 13 Megapixel geschossen und sehen tatsächlich scharf und nüchtern aus. Wer braucht da noch eine LED für die Frontkamera?

 

 

Fazit

Das Sony Xperia XZ ist in der 32-Gigabyte Version derzeit für 699 Euro erhältlich. Zusammenfassend ist das Xperia XZ kein schlechtes Smartphone, kann jedoch nicht immer mit der Konkurrenz mithalten. So wird im Flaggschiff Plastik verbaut, ein älterer Prozessor verwendet und die low-light Performance der Hauptkamera vernachlässigt. Getreu der altbekannten Smartphone-Reihe von Sony setzt das Xperia XZ allerdings auf die bisherigen Traditionen und sticht so durch das außergewöhnliche, wasserabweisende Design, dem tollen Display, der attraktiven Benutzeroberfläche und den zahlreichen Einstellungen der Kamera-App vom Markt hervor. Das Smartphone ist ein tolles Gerät für alle bisherigen Sony Nutzer. Wer jedoch auf ein anderes Flaggschiff setzt, verpasst dieses Jahr nichts.

 

Sony Xperia XZ Smartphone (13,2 cm (5,2 Zoll), 32 GB Speicher, Android 6.0) Mineral Black
  • 13,2 cm (5,2 Zoll) Display
  • 23 MP Kamera mit 3-fach Bildsensor für einzigartige Bilder; Vorrausschauender Autofokus und 4K Video-Aufnahme
  • Wasser- und staubdichtes (IP65/68) Metalldesign
  • Neuester Qualcomm Prozessor für beste Performance
  • Beste Fotos bei schwachem Licht: bis zu ISO 12800

Letzte Aktualisierung am 20.03.2020, es gilt nur der aktuelle Preis, welcher direkt bei Amazon angezeigt wird. Alle Preise ohne Gewähr und ohne Versandkosten. Bilder von der Amazon Product Advertising API. Alle Links sind Affilate Links

Design
18out of 5
Display
20out of 5
Performance
12out of 5
Akku & Audio
14out of 5
Kamera
12out of 5
Preis
12out of 5
Preis-Leistung
10out of 5
10out of 5

Zusammenfassung

Das Sony Xperia XZ bietet eine nahtlose Verarbeitung mit einem tollen Display und ist durch die flotten Updates, dem USB-C-Anschluss, sowie den Stereo Lautsprechern und einer guten Selfie-Kamera nach vorne gedacht. Dennoch lassen der Plastikrand, der Snapdragon 820 und die situationsbedingte Kameraperformance zu wünschen übrig.

3.38

3.38 out of 5
Durchschnittlich

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Simon Glückert

Simon Glückert

Editor


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  1. Robin
    Robin 29 Januar, 2017, 01:20

    Eigentlich bin ich ein Sony Fan und besitze dem entsprechend auch einige Sony Produkte. Mein Neues Handy wurde dann aber doch ein Samsung Galaxy S7 weil ich schnell ein neues Handy brauchte und die lokalen Elektronikfachhandel das Sony nicht mehr verfügbar hatten :( Was ich an Sonys Handys vor allem mag ist die Farbauswahl. Bin mit dem S7 sonst allerdings auch nicht unzufrieden

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