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Das Archos 50e Neon im Test – anschaulicher Allrounder mit einigen Macken

Das Archos 50e Neon im Test – anschaulicher Allrounder mit einigen Macken

Günstige Smartphones gibt es heutzutage wie Sand am Meer. Umso schwerer fällt die Auswahl beim Kauf eines Neugerätes für den kleinen Geldbeutel. Meist lohnt es sich, auf sogenannte „No-Name-Hersteller“ zurückzugreifen. Nicht selten ist die Ausstattung hier wesentlich großzügiger als bei etablierten Markt-Giganten. Auch das Archos 50e Neon zählt zu den günstigen und gleichzeitig neusten Mobiltelefonen auf dem Markt. Nach meinem ausführlichen Test möchte ich in diesem Bericht die Stärken und Schwächen des Gerätes mitteilen. Das Testgerät wurde uns direkt von Archos zur Verfügung gestellt.

 

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Großzügiger Lieferumfang

Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern spendiert Archos dem Nutzer einiges an Zubehör. Direkt aus der Originalverpackung sticht das Archos 50e Neon durch sein knalliges Neongelb hervor. Sogar eine weitere Abdeckung in schwarz ist im Lieferumfang  enthalten. Wem also das leuchtende Gelb nicht gefällt, kann kurzerhand zum schwarzen Cover des Archos 50e Neon greifen. Hier hat die „Neon“-Bezeichnung des Smartphones doch einen faden Beigeschmack. Darüber hinaus legt Archos eine Schutzfolie für das Display bei. Ansonsten ist das übliche in der Verpackung enthalten: ein Netzstecker sowie Ladekabel, Kopfhörer, Kurzanleitung und allgemeine Hinweise.

 

Verarbeitung & Look – schlicht und nahezu tadellos

Günstige Smartphones gibt es oftmals nur im Plastik-Unibody – so leider auch das Archos 50e Neon. Schlechte Verarbeitung? – von wegen! Hier hat der Franzose definitiv den Vogel abgeschossen. Egal wie  mit den Händen gedrückt,  gepresst oder gewackelt wird – die Knöpfe und das Display sitzen fest. Auch das wechselbare Cover schließt perfekt mit dem Gerät ab. Durch die Griffigkeit und der samtigen Oberfläche ist das Smartphone dem Nexus 5X (zum Testbericht) zum Verwechseln ähnlich. Auch Fingerabdrücke sind auf dem Cover kaum zu erkennen. Insgesamt hinterlässt das Archos 50e Neon durch das zeitlose und schlichte Design einen attraktiven Eindruck. Dennoch ist das Gerät designtechnisch nicht völlig einwandfrei. So befindet sich der Kopfhöreranschluss nicht unten – sondern oben. Auch der Lautsprecher auf der Rückseite beeinträchtigt die Klangqualität spürbar.

 

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Kein besonderes Display

Im Archos 50e Neon befindet sich ein herkömmliches TN-Panel, welches mit 854×480 Pixeln auf fünf Zoll auflöst. Mit einer Pixeldichte von gerade einmal 196 ppi ist das Display nicht besonders scharf – auch die Blickwinkelstabilität ist enttäuschend. Im Tageslicht spiegelt das Display und auch die Helligkeit lässt zu wünschen übrig. Im Alltag macht sich das Problem mit dem Display dementsprechend deutlich bemerkbar. Konturen und Texturen enden nicht selten im Pixelbrei und Details lassen sich nicht immer einfach entziffern. Obendrein ist es nahezu unmöglich, das Display aus einem leichten Neigungswinkel zu betrachten, da mit ständigem Qualitätsverlust zu rechnen ist. Positiv zu erwähnen sind jedoch die nüchternen Farben des Displays, die bei vielen anderen Smartphones oftmals übersättigt werden. Auch wenn das Display kein Highlight ist, ist es für ein Einstiegsgerät sicherlich vollkommen in Ordnung.

 

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Performance

Zugegeben, das Archos 50e Neon hat nicht die besten technischen Daten für seine Preisklasse.  In dem Smartphone werkelt der MT6580M, ein Quad-Core Prozessor von MediaTek, welcher mit 1,3 GHz taktet und selbst in den Mittelklassen-Smartphones auf dem Markt verbaut ist. Mit einen Antutu-Highscore von ungefähr 24.000 Punkten ist der Prozessor fast gleichauf mit dem im iPhone 5 und 5c verbaute High-End Chip Apple A6 (ungefähr 28.000 Punkte). Scrollen, Wischen und Laden durch und von Apps, Menüs und Webseiten auf dem Archos 50e Neon ist vollkommen ruckelfrei und verursacht keinerlei Probleme.

In Punkto Gaming schneidet das Archos 50e Neon ebenfalls erstaunlich gut ab. Grafisch aufwendige Spiele wie „Asphalt 8“ lassen sich auf mittleren Grafikeinstellungen problemlos und fast völlig ruckelfrei spielen. Bei etwas intensiveren Spielen wie „Order and Chaos“ geht das Smartphone dennoch in die Knie. Bei keinen der beiden Spiele wurde das Einsteigergerät heiß oder gar warm – beeindruckend. Für Multitasking stehen dem Gerät ein Gigabyte Arbeitsspeicher bei.  Bei mehreren Tests musste das Testgerät nahezu jede Applikation komplett neu laden – hier muss definitiv nachgebessert werden.

 

Akku, Audio & Konnektivität

Der 2.200 mAh große Akku des  Archos 50e Neon hält lange durch und lässt keine Wünsche offen. Nicht nur, weil dieser wechselbar ist, sondern auch, weil er lange durchhält. Als das Testgerät kam, wurde es komplett aufgeladen. Nach 30 Minuten durchschnittlicher Nutzung und über zehn Tage im Standby war der Akku des Archos 50e Neon zu einem Viertel voll. Bei durchschnittlicher Nutzung hält das Smartphone mindestens einen vollen Tag durch. Hier zeigen sich sowohl das Display, als auch der Prozessor von der stromsparenden Seite.

Die Audioqualität des Archos 50e Neon dagegen ist durchwachsen. Nicht nur, dass der Lautsprecher nicht besonders laut ist, sondern dass er auf der maximalen Lautstärke Töne und Klänge sehr verzerrt klingen lässt. So muss die Lautstärke etwa um drei Stufen verringert werden, um ein einigermaßen anständiges Klangerlebnis genießen zu können. Dazu kommt, dass der Lautsprecher sich auf der Rückseite des Gerätes befindet. Zwar lässt sich dieser ohne Probleme durch die abnehmbare Rückseite säubern, dennoch ist er ein entscheidender Störfaktor beim Schauen von Videos, Filmen, oder beim Spielen.

 

Als Betriebssystem setzt Archos auf das mittlerweile ein Jahr alte Android 6 Marshmallow. Ein Update auf Android 7.0 Nougat wird es wohl eher nicht geben. Bloatware ist auf dem Smartphone glücklicherweise kaum vorhanden. Auch auf LTE und USB-Typ C wurde beim Archos 50e Neon verzichtet. Hier setzt Archos auf HSPA+ und auf Micro-USB V2.0. Nichts desto trotz ist Bluetooth 4.0 und ein DualSIM Slot im Smartphone integriert. Darüber hinaus kann der acht Gigabyte große interne Speicher via Micro SD Karte unter der Haube um bis zu 64 Gigabyte erweitert werden.

 

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Kritikpunkt Kamera

Für ein günstiges Low-End Smartphone dürften die Ansprüche an die Kamera nicht allzu groß sein. Tatsächlich ist die Kamera vergleichsweise keine Besondere und liegt weiter hinten. Während bereits günstige Smartphones verbesserte acht Megapixel Kameras besitzen, setzt Archos bei der Hauptkamera des Archos 50e Neon noch auf fünf Megapixel. Die Bilder sind dementsprechend in Ordnung bis zufriedenstellend. Wer sich verzerrungsfreie und rauschfreie Bilder erhofft hat, wird oftmals nur mit viel Mühe und Not glücklich. Weißabgleich ist durch die Software in den Kameraeinstellungen möglich – ein integrierter Dual-Blitz wäre dennoch wünschenswert gewesen. Die schlechte Blickwinkelstabilität des Displays lässt die Kamera des Archos 50e Neon ebenfalls schlechter erscheinen, als sie eigentlich ist.

Farben zeigt die fünf Megapixel Kamera dagegen getreu, nüchtern und echt – trotzdem ist dies ein schlechter Kompromiss. Zwar sind die Farben hin und wieder etwas ausgewaschen, aber keineswegs übersättigt wie bei anderen Smartphones. In schlechteren Lichtverhältnissen ist die Hauptkamera dagegen, wie alle anderen Smartphones der selben Preisklasse, mangelhaft. Selbst nahe Objekte verschwimmen schnell im Pixelbrei und wirklich nur die Farben bleiben dem Smartphone treu. Darüber hinaus ist der manuelle, als auch der Auto-Fokus annehmbar. Videoaufnahme auf dem Gerät sind darüber hinaus wackelig und kaum stabil. Mit starkem Lichteinfall kann die Kamera schlecht umgehen. Dafür stellt die Videoaufnahme Konturen scharf da und kann HD-Videos aufnehmen. Die zwei Megapixel Frontkamera ist für kurze Schnappschüsse brauchbar. Jedoch spielen hier oftmals die Blickwinkel dem Nutzer einen Streich.  Die Gesichtserkennung funktioniert zwar – doch der nachfolgende Fokus ist kaum zu erkennen.

 

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Preis und Verfügbarkeit

Das Archos 50e Neon ist bei der Webseite des Hersteller zu einem Preis von 99,99 Euro erhältlich. Im Markt oder beim Onlinehändler ist das Gerät sogar schon ab 79 Euro verfügbar. Ob das Smartphone zu diesem Preis nun ein Schnäppchen ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Meine zusammenfassenden Gedanken befinden sich im Fazit.

 

Fazit

Das Archos 50e Neon ist ein gelungener Allrounder. Besonders positiv ist der großzügige Lieferumfang, der sowohl Nerven, als auch Geld, Verpackungsmaterial und  vor allem Versandkosten spart. Auch die Verarbeitung und Qualität des samtigen Plastik ist tadellos. Das Display, welches leider auch in günstigen Smartphones verbaut ist, lässt zu wünschen übrig – selbst die Kamera wird durch das magere Display negativ beeinflusst. Die Performance des Archos 50e Neon ist dagegen astrein. Selten ruckelt oder hängt irgendetwas – selbst Spiele lassen sich auf dem Smartphone gut spielen, was ebenfalls auf die niedrige Auflösung zurückzuführen ist.

Die Akkulaufzeit des Archos 50e Neon ist durchaus beeindruckend, eine Powerbank wird in alltäglicher Nutzung nicht benötigt. Des Weiteren ist der Akku unter der Haube bequem und einfach wechselbar. Sowohl die Haupt- als auch die Frontkamera sind leider mangelhaft und nur schwer zufriedenstellend. Bilder sind mit der fünf Megapixel Hauptkamera von der Schärfe und Darstellung oftmals enttäuschend. Das Archos 50e Neon ist ein solider Allrounder – doch hier geht mehr. DualBlitz, leichte Optimierungen am Design, Frontlautsprecher, USB Typ-C statt Micro-USB und vieles mehr würde das Erlebnis mit dem Smartphone deutlich verbessern und die Kosten kaum erhöhen.

 

Letzte Aktualisierung am 20.03.2020, es gilt nur der aktuelle Preis, welcher direkt bei Amazon angezeigt wird. Alle Preise ohne Gewähr und ohne Versandkosten. Bilder von der Amazon Product Advertising API. Alle Links sind Affilate Links

Verarbeitung & Design
18out of 5
Display
10out of 5
Performance
16out of 5
Akku
16out of 5
Konnektivität
12out of 5
Kamera
8out of 5
Lieferumfang und Preis
18out of 5

Zusammenfassung

Das Archos 50e Neon ist ein solider Allrounder mit toller Verarbeitung, starken Leistung und einer guten Akkulaufzeit. Das Display und die Kamera lassen jedoch stark zu wünschen übrig. Der extra Lieferumfang und der günstige Preis machen das Gerät zu einem tollen Einstiegssmartphone mit Potenzial.

3.63

3.63 out of 5
Gut

Schön, dass du da bist. Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns als TechnikSurfer Leser deinen Freunden weiterempfehlen und uns auf den sozialen Netzwerken folgen würdest, damit du nichts mehr verpasst. Es lohnt sich - garantiert!

Simon Glückert

Simon Glückert

Editor


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