Vor dem Deutschlandstart: Das LG G6 im Quickcheck

Mit dem LG G6 schickt der südkoreanische Tech-Riese sein Flaggschiff 2017 ins Rennen. Am Montag ist der offizielle Marktstart in Deutschland. Wir haben einen ersten Blick auf das Smartphone geworfen. Das Testgerät haben wir kostenfrei erhalten.

Das LG G6 geht kommende Woche in den Verkauf. Es tritt die Nachfolge des LG G5 an, mit dem LG vieles richtig machte, bei manchem aber dann doch kein sehr glückliches Händchen hatte.

 

Kein Markt für die Module

Mit dem LG G5 wollte LG ein neues Ökosystem für erweiterbare Smartphones aufbauen. Das LG G5 war als modaleres Smartphone gedacht und LG startete unter anderem mit einem speziellen Kamera-Modul. Wir hatten das Top-Gerät und seine Anfangsmodule seiner Zeit getestet und kamen zu einem durchwachsenen Fazit. Das Konzept wirkte zwar vielversprechend, an einigen Stellen jedoch unausgereift und das haben wohl auch Kunden und Entwickler so gesehen. Die Module stießen bei ihnen und in weiterer Folge auch bei LG nicht mehr auf viel Interesse, es kamen keine neuen Module mehr nach und mit dem LG G6 wurde das ganze Konzept ersatzlos gestrichen. Keine Überraschung, erfolgreiche Smartphones in Modulbauweise, es wurde vielfach versucht, auf dem Markt sucht man sie noch immer vergeblich.

 

 

Look & Feel

Das an den Ecken leicht gerundete LF G6 ist, wie auch das Samsung Galaxy S8, auffallend lang. Das 18:9-Format soll speziell das Schauen von Videos auf dem 5,7 Zoll-Display komfortabler machen. Ob sich das im Alltag tatsächlich auswirkt, steht indes dahin. Definitiv fällt die lang gezogene Bauform auf, das Flaggschiff wirkt aber dennoch, wie sein Vorgänger, wertig und gut verarbeitet.

Das Smartphone ist relativ schwer, was wir nicht negativ empfingen. Die LG-Oberfläche läuft erwartungsgemäß flüssig, am vorinstallierten Android wurde verhältnismäßig wenig herumgespielt. Die Töne, etwa beim Entsperren und Fotos aufnehmen, gefallen durch ein dezentes, aber präzises Klangdesign. Der Lautsprecher ist darüber hinaus bei ersten Tests keine Offenbarung.

 

Schatten und Licht

Leider findet sich der (gut funktionierende) Fingerabdrucksensor wieder auf der Rückseite im zentriert platzierten Power-Button, recht gut zu treffen, vom Usability-Standpunkt her aber unglücklich. Die Lautstärke wird mittels zweier deutlich voneinander abgesetzter Knöpfe mit gutem Druckpunkt geregelt. Das LG G6 liefert eine sehr gute Sprachqualität beim Telefonieren über HD Voice. Der eingebaute Lautsprecher lässt die Stimme des Gesprächspartners indes etwas dumpf erscheinen.

 

 

Die Weitwinkel-Kamera hat in ersten Aufnahmen durchaus zu gefallen gewusst. Doch unterlaufen LG hier bei der Kamera-App einige kleine Fehler, unser ausführlicher Test muss hier indes noch genaueres ans Licht bringen. Mit USB-C ist das LG G6 auf der sicheren Seite, ein 3,5 Millimeter Klinkenanschluss findet sich auf der Oberseite.

 

Fazit

Ein ausführlicher Test über einen längeren Zeitraum muss die Stärken und Schwächen des Flaggschiffs noch genauer herausarbeiten, unser erster Eindruck ist aber positiv. Das LG G6 ist ein Stück leistungsfähige Technik und softwaremäßig auf dem Stand seiner Zeit. Ob allerdings die von den Herstellern für ihre Premium-Produkte aufgerufenen Preise zum Verkaufserfolg beitragen, ist eine große Frage. Wie auch bei anderen Smartphones der Android-Spitzenklasse, die wir zuletzt gesehen haben, scheint der „Haben-wollen-Faktor“ etwas zu fehlen. Unseren ausführlichen Testbericht werden wir in wenigen Tagen veröffentlichen.

 

Roman van Genabith: Editor [Markets, Mobile, Media]
Ähnliche Artikel

Wenn du unsere Website weiter verwendest, stimmst du der Nutzung von Cookies zu.