Testbericht: Smartwatch LG G Watch R

Die Smartwatch LG G Watch R von LG ist nun seit November auf dem Wearablemarkt. Wir hatten die Chance, das Gerät zu testen. Das Testgerät wurde uns freundlicherweise von LG für den Testbericht zur Verfügung gestellt.

 

Lieferumfang und Design

Die LG G Watch R kommt in einer schlichten schwarzen Box. Neben der Smartwatch sind Ladeadapter, Datenkabel, Netzteil und natürlich eine Kurzanleitung im Lieferumfang enthalten. LG G Watch R selbst besteht aus einem schicken Edelstahlgehäuse in matt-schwarz. Das Gehäuse ist IP67 zertifiziert, heißt: die Smartwatch ist vor Staub und Wasser geschützt. Laut Hersteller hält das Gadget bis zu 30 Minuten unter Wasser durch. Dies haben wir jedoch nicht getestet. Das Gerät ist standardmäßig mit einem schwarzen Armband aus Kalbsleder ausgestattet. Die Uhr und das Armband lassen sich bequem tragen und fühlen sich auch hochwertig an. Das Armband kann durch ein beliebiges Uhrarmband mit einer Größe von 22 Millimetern ausgetauscht werden, was die Uhr noch mehr individualisiert. So viel zu den äußeren Werten der LG G Watch R. Das in der Smartwatch kein klassisches Uhrwerk steckt, dürfte jedem klar sein. Stattdessen werkelt in der Uhr ein Qualcomm Snapdragon 400 mit einer Taktrate von 1,2 GHz. Dieser wird von einem 410 mAh starken Akku versorgt. Im Test hielt der Akku rund eineinhalb Tage bei normaler Benutzung durch. Die LG G Watch R ist mit einigen Sensoren ausgestattet. Dazu gehören ein Beschleunigungssensor, Gyroskop, Kompass, Barometer, Pulsmesser und ein Schrittzähler.

 

 

Inbetriebnahme und Funktionen

Bevor es richtig losgehen kann, sollte LG G Watch R zunächst mit dem Android-Smartphone verbunden werden. Leider arbeitet die Smartwatch nicht autonom und selbstständig, weshalb eine Bluetoothverbindung mit dem Smartphone bestehen muss, damit alle Funktionen genutzt werden können. Hierzu wird mindestens Android 4.3 und eine konstante Bluetooth Verbindung benötigt. Des weiteren muss auf dem Smartphone die Companion App Android Wear installiert sein. Über diese managt man die meisten Einstellungen des Wearables. Das Koppeln der beiden Geräte funktioniert schnell und ohne weitere Probleme.

Gleich zu Beginn fällt das kreisrunde OLED Display positiv auf. Das Display ist hell, gut leserlich und stellt die Farben kräftig dar. Auch die Steuerung ist im Allgemeinen intuitiv. Die Uhr erkennt automatisch die Aufwärtsbewegung des Arms und wacht aus dem Stand-By Modus auf. Deshalb ist es nicht nötig, auf das Gerät zu tippen, sondern kann sofort die Uhrzeit ablesen. Das Display kann durch Knopfdruck oder durch Auflegen der Hand ausgeschaltet werden. Ansonsten erinnert die Bedienung stark an Google Now. Unter anderem wird mithilfe des Gadgets auch die „OK Google“ Funktionalität geboten. Mittels diesen Features kann man mit seiner Uhr viele Informationen erfragen und benötigt nicht immer das Smartphone dazu. Dies fanden wir in unserem Test als enorm praktisch. Wem die grundlegenden Funktionen nicht ausreichen kann, sich im PlayStore Erweiterungen kostenlos downloaden oder auch kaufen. Zum Zeitpunkt des Tests war dieses Angebot allerdings noch recht überschaubar. Neben Erweiterungen beziehungsweise verbesserten Versionen der Grundfunktionen und einigen Fitness Apps gab es eine kleine Auswahl an Mini-Spielen für die Uhr. Eher negativ aufgefallen ist hier aber, dass nicht alle Apps auf das runde Display der ausgelegt sind und so Teile des Bilds abgeschnitten wurden.

 

Zurück zu den Grundfunktionen: die Sprachsteuerung funktioniert einwandfrei. Der Großteil der Befehle wurden ohne Probleme erkannt und ausgeführt. Die Sprachsteuerung ermöglicht unter anderem, auf eingegangene Nachrichten ganz einfach zu antworten. Außerdem ermöglicht die Spracherkennung eine Google Suche oder die Navigation zu starten. Nur der Pulsmesser wollte nicht immer funktionieren. Wenn die LG G Watch R nicht perfekt und eng am Handgelenk sitzt, liefert der Pulsmesser keine oder falsche Werte. Aber auch wenn unserer Meinung nach die Sitzanforderungen gegeben waren, wollte der Pulsmesser nicht immer einwandfrei funktionieren. Schade ist auch, dass die Steuerung per Uhr nicht mit jeder App harmoniert. Zum Beispiel die Steuerung von Spotify ist auf die Grundlagen ausgerichtet. Heißt, mit der LG G Watch R können die Lieder lediglich lauter/leiser, gestartet/gestoppt oder vor-/zurückgespult werden. Das Auswählen von einzelnen Songs oder Playlists war nicht möglich.

 

 

Fazit

Die LG G Watch R ist ein durchaus interessantes Gadget. In vielen Situationen hat sich die LG G Watch R durchaus als hilfreich erwiesen. Jedoch sind auch einige Funktionen umständlich. Beispielsweise konnte man zwar Anrufe annehmen, musste aber trotzdem das Smartphone zum Telefonieren aus der Tasche holen. Vor allem der Preis lässt mich vor einem Kauf zurückschrecken, denn knapp 200 Euro sind mir persönlich dann doch zu viel für ein Gadget, welches noch nicht komplett ausgereift ist. In meinen Augen macht eine eigenständige Smartwatch, welche nicht ständig mit dem Smartphone verbunden sein muss, mehr Sinn. Man wird sehen, was sich noch in den folgenden Jahren im Bereich Smartwatch tun wird. Zum jetzigen Zeitpunkt muss aber gesagt werden, dass die Smartwatch LG G Watch R noch unausgereift ist. Ich werde das Gadget nach meinem Test nicht vermissen.

 

Über den Autor

Der Gastbeitrag wurde verfasst von Simon Haag.

 

Preisvergleich

Gastautor:
Ähnliche Artikel

Wenn du unsere Website weiter verwendest, stimmst du der Nutzung von Cookies zu.