Kurz ausprobiert: Die neuen MateBooks im Hands-On

MateBook X geöffnet - S. Rehm / TechnikSurfer

Heute hat Huawei drei neue MateBooks vorgestellt. Wir waren in Berlin und hatten die Gelegenheit die Notebooks kurz anzufassen und verschiedene Dinge auszuprobieren. Leider waren unsere Testmöglichkeiten naturgemäß etwas begrenzt. Ein kleines Video mit unseren persönlichen Highlights findest du auf unserer Facebook Fanpage.

 

MateBook X: Recht viel Notebook

Das MateBook X, das X steht laut Huawei für Exerpience, ist das, was man gemeinhin als Ultrabook versteht. Es wiegt nur 1,05 kg und das macht sich bemerkbar. Das MateBook X fühlt sich sehr leicht an und wirkt tatsächlich so kompakt, wie versprochen. Das 13,3 Zoll messende Display weist nur einen minimalen Rand auf und gefiel uns recht gut. Die Verarbeitung wirkt robust, offensichtliche Schwächen waren auf die Schnelle nicht festzustellen.

Leider konnten wir nicht testen, wie performant das MateBook X mit seinem Core i5-CPU war, da keine grafikintensiven Spiele oder ähnlich geeignete Tools vorinstalliert waren. Es ist hier interessant zu beobachten, wie sich das Notebook unter Last schlägt, denn der recht starke Prozessor wird lüfterlos gekühlt. Entscheidend ist bei einem Notebook, das auf den Produktivitätssektor zielt, die Tastatur. Die fühlte sich beim MateBook X ausnehmend gut an. Der Druckpunkt war deutlich spürbar und der Anschlag präzise. Die Buchstabentasten sind für ein flüssiges Tippen groß genug. Leider hat Huawei bei allen drei neuen MateBooks auf charakteristische Formen bestimmter Tasten, wie den Pfeil- und Returntasten verzichtet, ein vermeidbares Versäumnis.

Das installierte Windows 10 lief auf den Demogeräten leidlich schnell, hätte gefühlt aber schneller sein können, zumal kaum Software vorinstalliert war. Wir konnten leider hier nicht verifizieren, ob die versprochene Bootzeit von sieben Sekunden eingehalten werden kann. Das Aufwachen binnen knapp zwei Sekunden wird indes eingehalten.

 

 

Das MateBook X soll mit dem integrierten Dolby Atmos-Soundsystem punkten. Dabei soll eine aufeinander abgestimmte Hard- und Software für ein einmaliges Klangerlebnis bei einem Notebook dieser Größe bieten. Um den Sound zu demonstrieren, hatte Huawei eigens eine schallisolierte Kabine eingerichtet, in der wir einen Trailer des neuen Mad Max-Films wahlweise über Hifi-Kopfhörer oder die integrierten Lautsprecher hören konnten. Die Ausgabe via Kopfhörer, die an ein MateBook D angeschlossen waren, das ebenfalls Über Dolby Atmos verfügt, war erwartungsgemäß eindrucksvoll, wobei wir den ausgewählten Trailer klanglich als keine 100 prozentig gelungene Wahl empfanden. Dolby Atmos ist ein objektbasiertes Verfahren, so konnten wir Menschen und Gegenstände wahrnehmen, die sich gefühlt um uns herum im Raum bewegten, ähnlich, wie das auch bei Aufnahmen mit der Kunstkopftechnik der Fall ist.

Erstaunlich war, dass dieser Effekt tatsächlich auch bei der Ausgabe über die Lautsprecher des MateBook X zum Vorschein kam, wenn auch naturgemäß deutlich weniger ausgeprägt, jedoch noch deutlich wahrnehmbar. Der Sound der Lautsprecher selbst wirkte klar, auch bei großer Lautstärke neigen die Lautsprecher nicht zum Verziehen. Allerdings scheint der Bass doch etwas schwach auf der Brust, was mit den verfügbaren Beispielen allerdings schlecht abschätzbar war. Leider konnten wir kein Musikstück abspielen. Dass Huawei konsequent auf USB-C setzt, gefällt uns gut. Mit den praktisch handlichen Netzteilen können Smartphones, Tabletss und die neuen MateBooks aufgeladen werden.

 

 

MateBook E: Ein smartes Detachable

Das MateBook E ist ein klassisches Convertible, heute auch häufig Detachable genannt. Das Tablet wird in ein Tastatur-Case eingelegt, der Neigungswinkel kann dann stufenlos eingestellt werden. Auf dem Tisch aufgebaut, kommt Notebook-Feeling auf. Die Tastatur gefällt uns durch einen präzisen, wenn auch etwas leichtgängigen Anschlag. Für eine Detachable-Tastatur bietet das Keyboard einen schön großen Tastenhub.

Positiv fiel uns der MatePen auf. Er lag gut in der Hand und beeindruckt durch eine sehr hohe Empfindlichkeit. Das Bedienen des Matebook E mit dem Stift machte Spaß, auch wenn es nur der Windows 10-Desktop war. Gut vorstellbar, dass sich mit dem Stift schön zeichnen lässt. Die konsequente Nutzung von USB-C erfährt hier leider einen kleinen Bruch: Der MatePen wird via Mikro-USB geladen.

 

 

Gaming mit Grenzen

Das Matebook D – D wie dynamic – wird laut Aussage anwesender Huawei-Mitarbeiter voraussichtlich nicht auf den deutschen Markt kommen, obwohl Europreise angegeben wurden. Vielmehr ziele man hier auf den südkoreanischen Gaming-Markt, dessen Titel weniger anspruchsvoll seien. Tatsächlich fallen beim MateBook D deutliche Defizite auf: Die Tastatur des 15-Zöllers kann nicht wirklich überzeugen, die an den Ecken leicht gerundeten Tasten fühlen sich billig an, der Druckpunkt ist schwammig und wenig präzise. Vielschreiber dürften sich hier nicht wohl fühlen. Die Displaykanten weisen merkbare Spaltmaße auf, auch bei leichtem Drücken ist Bewegung zu spüren. Zudem zog das MateBook D von allen Modellen Fingerabdrücke der anwesenden Journalisten am meisten an.

 

 

Fazit

Das MateBook X war eindeutig der Star der Veranstaltung. Mit seinen kompakten Ausmaßen und dem geringen Gewicht qualifiziert es sich als Produktivbegleiter. Allerdings muss sich noch zeigen, was die Dolby-inspirierte Soundausstattung wirklich kann und ob die versprochene Akkulaufzeit von zehn Stunden gehalten wird. Auch ist noch unklar, wie gut die passive Kühlung unter Last denn kühlt. Dennoch, das MateBook X gefällt, der Preis fällt dementsprechend recht hoch, aber verkraftbar aus.

Das MateBook E dürfte Detachable-Fans gefallen, vorausgesetzt sie arbeiten gern mit Stift und Windows 10. Das Microsoft-Betriebssystem hat hier immer noch Defizite. Das MateBook D läuft quasi außer Konkurrenz. Es konnte uns auch nicht sonderlich begeistern. Gamer in Fernost dürften hier eine preiswerte Spielmaschine finden.
Mit Material von Sabine Rehm

Roman van Genabith: Editor [Markets, Mobile, Media]
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