Spotify möchte sich auf Werbeeinnahmen konzentrieren, Premium-Abos werden unwichtig

Seit nunmehr sechs Jahren dominiert der schwedische Anbieter Spotify im Musik-Streaming. Doch noch immer macht der Marktführer Verluste – und das, obwohl mittlerweile 100 Million aktive Nutzer verzeichnet werden. Da nur knapp ein Drittel der Nutzer das kostenpflichtige Abo-Modell verwenden, soll jetzt verstärkt auf Werbeeinnahmen gesetzt werden.

Spotify hat heute neue Nutzerzahlen bekanntgegeben. Der Musikstreaming-Dienst wird monatlich von 100 Millionen Nutzer verwendet. Allerdings befinden sich darunter nur 30 Millionen zahlende Nutzer, weshalb sich der Schwede noch immer in der Verlustzone befindet. Das Problem: je mehr Nutzer ein Streaming-Dienst hat, umso höher werden auch die Lizenzkosten. Und das wird bei dem Marktführer zu einem Problem. Deshalb möchte sich der Anbieter umstrukturieren und mehr Wert auf Werbung legen. Das kostenpflichtige Abomodell wird deshalb zunehmend unwichtiger. Das hat der CEO Jeff Levick heute gegenüber dem Wall Street Journal geäußert.

 

 

Neben Audio- und Videoanzeigen möchte Spotify künftig auch native Werbung schalten. Dahinter verstecken sich beispielsweise gesponserte Playlisten, welche von den Künstlern besonders hervorgehoben werden sollen. Damit der meiste Gewinn künftig mit den werbefinanzierten Abonnements erzielt werden kann, ist der Konzern erstmals auf dem Werbefestival in Cannes vertreten. Außerdem sollen vermehrt Mitarbeiter für die Werbeagentur eingestellt werden. Das große Ziel ist es, noch mehr Kooperationen mit großen Werbepartnern abschließen, so Levick. Der CEO ist der Meinung, dass das kostenfreie Angebot durchaus mehr Potenzial hat. Während sich die Musikindustrie oftmals gegen kostenloses Musikstreaming äußert, sieht Spotify darin das komplette Gegenteil. Der Anbieter geht davon aus, dass kostenfreie Angebote die Online-Piraterie bekämpfen könne.

Damit sich die Mitarbeiter besser in die Kunden hineinversetzen können, wurden diese aufgefordert, mindestens fünf Tage lang die kostenfreie Version von Spotify zu testen. Ob die neue werbefinanzierte Strategie aufgehen wird, muss sich zeigen. Wer weiß, vielleicht macht der Marktführer ja schon bald seinen ersten Gewinn.

Quelle Bild: M-SUR / Shutterstock.com

Moritz Krauß: Founder & Editor in Chief
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