MacID für das schnelle Entsperren vom Mac – Testbericht

Fingerabdrucksensoren bei Smartphones und Tablets sind allgegenwärtig. Sogar in Computer sind diese schon längere Zeit zu finden. Lediglich in Macs von Apple fehlen Fingerabdrucksensoren noch immer. Kane Cheshire möchte dem ein Ende bereiten und entwickelte die iOS-App MacID, mit welcher der Macintosh mittels TouchID entsperrt werden kann. Die App kann jedoch noch mehr. Grund genug, die App zu Testen. Hält die Software, was sie verspricht? Kane Cheshire hat uns eine kostenlose Lizenz für den Test zur Verfügung gestellt.

 

Installation und Konfiguration

Die Installation von MacID ist schnell und leicht. Während die benötigte Software für den Mac umsonst ist und direkt beim Entwickler heruntergeladen werden kann, kostet die App für iOS 3,99 Euro* und ist im AppStore erhältlich. Zwar ist die iOS App bereits ab dem iPhone 4s erhältlich, wirklich lohnen tut sich diese jedoch erst ab dem iPhone 5s oder iPad Air 2 aufgrund von TouchID. Nach dem Kaufen und Installieren auf dem iOS-Gerät und auf dem Mac, kann bereits die Einrichtung starten. Für diese öffnet sich auf dem Macintosh ein Konfigurationsfenster, in welchem das iOS Device per Bluetooth verbunden werden kann. Anschließend wird in diesem das Kennwort für den Mac eingetragen. MacID speichert dieses Kennwort lokal auf dem Mac ab, damit dieser überhaupt durch das Tool entsperrt werden kann. Hierbei wird das Kennwort mittels AES256 verschlüsselt. Diese Verschlüsselung wird von den meisten Passwortmanagern oder Bankingsoftware genutzt. Nun ist die Konfiguration abgeschlossen und es können optionale Einstellungen wie die maximale Entfernung zwischen iPhone beziehungsweise iPad und Mac festgelegt werden. Selbstverständlich kann der Mac mit mehreren iDevices und ein iDevice mit mehreren Macs gekoppelt werden.

 

 

Die App

Die App bietet einige Funktionen an und kann sogar bereits auf der Apple Watch installiert werden. Mittels MacID lässt sich die Musik fernsteuern. Dazu gehören die wichtigsten Funktionen, wie das Lauter/Leiser machen, Pausieren beziehungsweise Starten der Wiedergabe und das Vor- und Zurückspulen. Ein weiteres Feature: die Zwischenablage kann auf das jeweils andere Gerät übertragen werden. Diese kann vom Mac auf das iOS-Gerät als auch vom iOS-Gerät auf den Mac übertragen werden. Kommen wir aber zur eigentlichen Funktion von MacID. Die App kann auf Knopfdruck den Mac sperren oder den Bildschirmschoner aktivieren. Selbstverständlich kann der Mac per App auch wieder entsperrt werden. Hierfür ist dann allerdings die Eingabe von TouchID auf dem iOS-Device von Nöten. Ist auf dem iOS-Device kein TouchID vorhanden, kann auch der gewöhnliche Passcode genutzt werden. Jedoch braucht man die App dann erst gar nicht, dann kann man nämlich genauso gut das Passwort über die Tastatur eingeben. Entsperrt man den Mac über die Apple Watch, ist keine Sicherheit nötig, da diese sowieso immer am Handgelenk getragen wird. Ein negativer Aspekt: damit die Apple Watch den Mac steuern kann, muss das iPhone in Bluetoothreichweite vom Mac als auch von der Apple Watch sein. Genau genommen gibt man mittels des Wearables lediglich dem iPhone den Befehl, den Mac zu entsperren. Dann gibt es sogar noch eine weitere Möglichkeit, den Mac zu entsperren. Und zwar über das Trackpad. Mit MacID auf dem Mac kann eine Art Klickmuster auf dem Trackpad festgelegt werden, welches den Computer freischaltet. Hierbei ist nicht wichtig, wo getippt wird, sondern wie viele Finger hintereinander aufgelegt werden.

 

 

Ein weiteres Gimmick von MacID: entfernt man sich mit dem iOS-Gerät von dem Mac, wird dieser automatisch gesperrt. Hierbei lässt sich auf dem Mac die ungefähre Entfernung einstellen. Diese Funktion ist in unseren Augen allerdings noch ziemlich unausgereift. Der Mac erkennt erst nach einer längeren Zeit, dass sich das iOS-Device entfernt hat. Meistens ist in der Zwischenzeit bereits die Bluetoothverbindung abgerissen. Bevor sich der Mac dann sperrt, wird zuvor ein Hinweis angezeigt. Klickt man auf diesen, wird das Sperren unterbunden. Entfernt sich der Nutzer also zwischenzeitlich aus der Blickweite und der Mac wurde noch nicht gesperrt, erhalten Unbefugte dennoch Zugriff auf den Mac. Genau dies soll aber mit der App verhindert werden. Eine weitere Funktion entsperrt das Gerät wieder, sobald man sich dem Mac nähert. Diese Funktion funktionierte in unserem Test allerdings ebenfalls noch nicht zuverlässig. Beim einem Mal klappte es, beim Anderen Mal musste man erst das iPhone entsperren und beim dritten Mal musste die Aktion manuell über die App angestoßen werden. Zudem darf der Mac lediglich gesperrt sein, damit dieser mithilfe der Application wieder entsperrt werden kann. Befindet sich der Mac im Ruhezustand, muss dieser selbstverständlich zunächst  per Tastatur aufgeweckt werden. Allerdings dauert es dann wieder bis zu zehn Sekunden, bis eine Bluetoothverbindung zum Smartphone beziehungsweise Tablet hergestellt wurde. In dieser Zeit kann das Passwort in der Regel auch gleich eingegeben werden.

Fazit

Zum Schluss lässt sich sagen, MacID braucht man nicht, es ist lediglich ein nettes Tool. Den Alltag erleichtert es nicht unbedingt, es sei denn, man benutzt seinen Mac in einem größeren Büro mit mehreren Angestellten. Die App ist noch ziemlich neu und weist vielleicht auch deshalb derzeit einige Schwachstellen auf. Diese werden sicherlich mit der Zeit behoben. Die App an sich ist vom Installieren über die Konfiguration bis hin zur Verwendung leicht und simpel zu bedienen, auch das schlichte Design überzeugt. Lediglich an der Umsetzung bei dem automatischen Entsperren und Sperren hapert es noch. Der Preis von MacID ist nicht übertrieben*, jedoch ist die Entwicklungsphase in unseren Augen nicht vollkommen beendet.

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Moritz Krauß: Founder & Editor in Chief
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