iOS 9 bekommt Proactive und wird intelligenter

Während der gestrigen Keynote auf der WWDC 2015 kündigte Apple das neue Betriebssystem für iPhone und iPad an. Dieses Vorgehen ist nicht neu. Denn dieses Prozedere wiederholt sich schon seit einigen Jahren. iOS 9 bekommt einige neue Funktionen und wird intelligenter. Aber auch für die Akkulaufzeit wird was Neues geboten.

 

Proactive lässt iOS 9 intelligenter werden

Die Gerüchte liegen richtig: mit iOS 9 kommt Proactive. Mittels Proactive werden die iDevices von Apple intelligenter wie zuvor. Beispielsweise weiß das Gerät, was man wann am Liebsten an dem Smartphone oder Tablet macht. Ein Beispiel: man kommt um 13 Uhr nach Hause und schaut zuerst in die Wetter-App. Das iPhone beziehungsweise iPad schlägt dem Nutzer nun um 13 Uhr vor, die Wetter-App zu öffnen. Möchte man der Empfehlung nachkommen, kann die App im Lockscreen aufgerufen werden. Genauso, wie es bisher lediglich mit Handoff, welches übrigens mit iOS 8 eingeführt wurde, der Fall war. Selbstverständlich ist dies nicht alles: steckt man unter Verwendung von iOS 9 Kopfhörer ein, startet automatisch die Musikwiedergabe. Dasselbe passiert, wenn man in das Auto mit CarPlay einsteigt.

Eines meiner neuen Lieblingsfeatures: ruft eine unbekannte Nummer an, sucht das iPhone mit iOS 9 und Proactive automatisch in den E-Mails, ob es eine ähnliche oder sogar dort dieselbe Nummer gibt. Ist dies der Fall, wird der entsprechende Name angezeigt. Außerdem werden automatisch Kalendereinträge hinzugefügt, wenn man einen neuen Termin beispielsweise per E-Mail oder der Nachrichten-App erhält. Dies muss nichtmehr manuell vonstatten gehen. Fügt man bei einem Kalendereintrag einen Ort hinzu, schlägt das Applegerät vor, wann der Nutzer wegfahren muss.

 

 

Zudem wird mit Proactive die Spotlight-Suche noch besser. So werden beispielsweise Apps vorgeschlagen, welche man neu auf dem iOS 9 – Gerät installiert und vielleicht noch nicht genutzt hat. Außerdem können in Spotlight nun auch Suchvorschläge direkt aus Apps angezeigt werden. Dafür gibt es bei iOS 9 eine API für Entwickler, mit welcher die App in die Suche eingebunden werden kann. Mittels eines Deeplinks können die Apps aus der Suche an der entsprechenden Stelle geöffnet werden. Damit der Nutzer direkt aus der App zurück zu den Suchergebnissen kommt, wird in der App ein Backlink eingeblendet. iOS 9 ermöglicht es zudem, sich zu einem späteren Zeitpunkt an Websites, Nachrichten, E-Mails etc. erinnern zu lassen. Ein weiteres Feature von Proactive: in Spotlight werden ab iOS 9 die beliebtesten Kontakte und Orte vorgeschlagen.

Auf der Keynote sagt Apple explizit, dass Proactive nicht synchronisiert wird, sondern lokal auf dem Gerät platziert ist. Um den Datenschutz und Privatsphäre zu gewährleisten wird es für Entwickler nicht möglich sein, mit ihren Apps auf die Daten zuzugreifen. Sogar auf eine Verknüpfung mit anderen Apple Diensten oder der AppleID wird verzichtet.

 

 

Apple Pay kommt nach Europa

Apple Pay kommt noch nächsten Monat nach Europa. Aber nur nach Großbritannien. Zu Beginn werden die acht wichtigsten Banken unterstützt. Im Herbst sollen weitere Banken hinzukommen. Außerdem wird es eine große Akzeptanzstelle in UK für Apple Pay geben. In allen Public Transportaion Unternehmen kann nämlich mittels Apple Pay bezahlt werden. Wann Apple Pay in weitere Länder kommt, wurde leider nicht mitgeteilt.

Mit iOS 9 stirbt Passbooks, welches in Wallet umbenannt wird. Dort werden neben den Kreditkarten und Infos Gutscheine platziert. Selbstverständlich ziehen die Passbooks-Eintrittskarten etc in die App Wallet um. Ein Grund für die Umbenennung ist nicht ersichtlich.

 

Transit kommt in Apple Maps

Erst Gerücht, nun offiziell. Mit iOS 9 kommt Transit in Apple Maps. Hierbei handelt es sich um die Pläne der öffentlichen Verkehrslinien. Von Bahn über U-Bahn bis hin zu Buslinien. Es werden nicht nur die Linien angezeigt, sondern es können auch Informationen wie beispielsweise Abfahrtszeit dazu abgefragt werden. Dies ist selbstverständlich auch via Siri möglich, welche übrigens ein neues Aussehen bekommt. In Apple Maps werden neben den Linien die kompletten Gebäudepläne zu sehen sein. Somit kann die Navigation von iOS 9 den Nutzer direkt bis ans Gleis navigieren und kann eine genaue Zeitangabe machen. Transit wird vorerst in über 300 Städten in China verfügbar sein. Zudem kommt Transit mit iOS 9 in folgende Städte: Baltimore, Berlin, Chicago, London, Mexico City, New York, Philadelphia, San Francisco, Toronto und Washington D.C. Wann weitere Städte folgen, ist unbekannt. Außerdem zeigt Apple Maps unter iOS 9 auch „Near-by“ an. Hierbei handelt es sich um vorgeschlagene Orte in der Nähe, wie beispielsweise Cafés oder Sehenswürdigkeiten.

 

 

Apple News

Mit iOS 9 kommt eine neue App auf das iPhone und iPad, nämlich Apple News. Apple News erinnert an Flipboard. In der App werden verschiedene kostenlose Magazine, Websites, Blogs und mehr angezeigt und in einer News-App dargestellt. Der Feed wird nach den Lesegewohnheiten personalisiert. Die App bietet den Artikeln viele verschiedene Möglichkeiten an. Hierzu gehören beispielsweise Animationen, Bildergalerien und mehr. Außerdem kann der Nutzer mit einem Lesezeichen Artikel markieren. Bereits zu Beginn stehen viele Magazine zur Verfügung. Allerdings startet das Angebot vorerst in den USA, UK und Australien. Wie bei Proactive wird auf die Privatsphäre gesetzt und es findet keine Synchronisation statt.

 

 

Das iPad wird mächtiger

Für das iPad bietet iOS 9 exklusive Neuerungen an. Zu Beginn gibt es bei iOS 9 Änderungen an der Tastatur. Über der Tastatur werden neue Icons eingebaut. Diese ermöglichen unter anderem das schnelle Kopieren/Einfügen, Ausschneiden, einfügen von Anhängen und sogar Formatierungstools für Texte. Fährt man mit zwei Fingern über die Tastatur, wird diese zum Trackpad. Dies ermöglicht zum Beispiel das leichtere Markieren von längeren Textpassagen. Benutzt man eine externe Tastatur gibt es mit iOS 9 neue Shortcuts. Mit diesen können die Apps gewechselt und geschlossen werden.

 

 

Neu für das iPad ist Multitasking. Das iPad erhält wie das iPhone zunächst ein neues Design des App-Swichers. Diesen erreicht man wie bisher durch einen Doppelklick auf den Homebutton. Auf dem iPad laufen nun zwei Apps parallel. Diese können selbstverständlich auch gleichzeitig bedienen lassen. Während die iPad Generationen ab dem iPad Air und dem iPad mini 2 leichte Multitasking Aufgaben mit Slide Over tätigen lassen, ist das iPad Air 2 auch für anstrengendere Aufgaben zu haben. Das iPad Air 2 ermöglicht so beispielsweise das ändern des Verhältnisses des Split-Screens. Dies heißt Split View. Bei Slide Over kann eine zweite App parallel geöffnet werden, wobei diese lediglich am rechten Rand kleiner dargestellt werden kann. Mit Bild-in-Bild können endlich Videos in anderen Applicationen gemütlich weitergeschaut werden.

 

 

Notizen

Die Notizen-App erhält mit iOS 9 ein Update. Es lassen sich nun Links mit Vorschau platzieren. Dies erinnert vom Aussehen der an die Vorschau von Twitter. Zudem können Notizen formatiert werden und es können endlich Bilder eingefügt werden. Checklisten dürfen bei den neuen Notizen ebenfalls nicht fehlen und können auf Wunsch hinzugefügt werden. Des weiteren können in den angelegten Notizen mit iOS 9 Skizzen von Hand angelegt werden.

 

 

Batterie und Homekit

iOS 9 bekommt einen Low-battery Mode. Wie dieser genau funktioniert, wurde nicht kommuniziert. Es wurde lediglich erwähnt, dass mit diesem längere Laufzeiten von bis zu drei Stunden möglich sein sollen. Außerdem kommen neue Produkte zum HomeKit hinzu. Hierbei handelt es sich um AlarmsystemeRollläden sowie Sensoren.

 

iOS 9 ist für registrierte Entwickler bereits in der Beta-Version verfügbar. Ab Juli wird es eine Public Beta geben, das offizielle Release steht dann im Herbst bevor. Selbstverständlich umsonst. Das neue Betriebssystem läuft auf denselben Geräten, wie das aktuelle Betriebssystem iOS 8.

Quelle Bilder: Apple

Moritz Krauß: Founder & Editor in Chief
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