EU-Urteil: bekommt Skype einen neuen Namen?

Bereits im Jahr 2005 beantragte der Online-Telefondienst Skype eine Markeneintragung in der EU. Jedoch wurde diese abgelehnt, da der britische Pay-TV Sender Sky Widerspruch eingelegt hat. Das europäische Gericht gibt Recht. Das könnte für Skype bedeuten, dass sich das Unternehmen einen neuen Namen suchen muss.

Der Markenstreit geht schon etwas länger. Doch heute gibt auch das EU-Gericht Sky recht. Bereits 2003 ließ der britische Pay-TV Sender seinen Namen erfolgreich eintragen, weshalb dieser die ältere Markeneintragung ist. Ältere Eintragungen haben immer Vorrang. So auch nun in diesem Fall. Aufgrund von Verwechslunggefahr wurde der Name Skype abgelehnt. Grund dafür seien mehrere Faktoren. Die beiden Namen hätten eine klangliche und bildliche Ähnlichkeit. Zum Einen lässt sich das Wort Sky, zu Deutsch Himmel, in dem Namen Skype wiederfinden. Der Richter begründet weiter, dass der Buchstabe „Y“ in beiden Namen gleich betont und gleich lang ausgesprochen werde. Das Logo von Skype mache die Lage nicht besser, meint der Richter heute. Denn die wolkenförmige Umrahmung des Logos erinnere ebenfalls an den Himmel und so zeitgleich an das Wort Sky. Ein weiterer Grund für die Ablehnung.

 

Microsoft, welche Skype 2011 aufgekauft und übernommen haben, hat heute somit den Prozess verloren und kann sich womöglich einen neuen Namen suchen. Eine letzte Chance gibt es allerdings noch: binnen einer Frist von zwei Monaten kann Microsoft bei dem europäischen Gerichtshof in Berufung gehen. Gute Chancen hat der Konzern voraussichtlich nicht, was den Streit anbelangt.

 

Update 06. Mai, 17:00 Uhr:

Microsoft teilte zwischenzeitlich mit, dass man in Berufung gehen wolle. Zwar habe das Urteil keinen Einfluss auf die weitere Benutzung des Namens, dennoch wolle man sich mit dem Urteil nicht zufrieden geben. Auch wenn Microsoft erneut verliert, wird Skype aller Wahrscheinlichkeit keinen neuen Namen bekommen. Der amerikanische Konzern kann dann den Namen lediglich nicht schützen lassen. Dies bedeutet aber nicht, dass er nicht verwendet werden darf.

Quelle Titelbild: Eziutka / Shutterstock.com

Moritz Krauß: Founder & Editor in Chief
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