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Malware auf mobilen Endgeräten?

Malware auf mobilen Endgeräten?

Die Bedrohungslage steigt um 125 %

Die Bedrohungslage für mobile Endgeräte nimmt rasant zu. So gab es laut der Kaspersky Jahresstatistik für das Jahr 2013 104.427 neue mobile Schädlinge. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von 125 Prozent. Alleine im Oktober entdeckten die russischen Sicherheitssoftwareexperten rund 20.000 neue Schädlinge, was dem halben Jahresaufkommen von 2012 entspricht. Grundsätzlich werden Cyberkriminelle ein immer größeres Augenmerk auf mobile Endgeräte legen, da Nutzer mittlerweile alle Geschäfte des täglichen Lebens über Smartphone und Tablet abwickeln. Ziele sind Bank- und Kreditkartendaten sowie E-Mail- und Shopkontodaten.

 

Android ist am Gefährdesten

Bei all diesen Zahlen stellt sich natürlich die Frage, warum es noch relativ wenig Sicherheitssoftware für das iOS Betriebssystem gibt. Die Antwort ist einfach, 98% aller mobiler Schädlinge zielt auf das Betriebssystem Android ab. Und das verwundert nicht, Android ist ein relativ offenes System, viele verschiedene Hersteller nutzen viele verschiedene Betriebssystemversionen. Dies macht das System Android extrem anfällig für Malware. Häufig lässt sich bei älteren Smartphones kein Update des Android Betriebssystems mehr durchführen, weil es dem Hersteller zu aufwändig ist das Betriebssystem anzupassen. Genau das Gegenteil ist das Apple Betriebssystem iOS. Häufig erntet es Kritik dafür, zu restriktiv zu sein. In Sachen Sicherheit ist das jedoch ein klarer Vorteil. Cyberkriminellen fällt es viel schwerer, eine Malware für das geschlossene System zu entwickeln. Als Hardware müssen einzig und alleine IPad, iPhone und iPod Touch bedient werden und da diese alle vom Hersteller Apple stammen, laufen Updates zumeist problemlos ab und stehen für fast alle Gerätegenerationen gleichermaßen zur Verfügung. So verbreiten sich Updates des Betriebssystems bei Apple auch wesentlich schneller, als bei der Android Konkurrenz. Nichtsdestotrotz ist auch iOS nicht unantastbar. Jüngst erschien mit Avira Mobile Security eines der ersten Sicherheitsprogramme für iOS.

 

Ernüchternde Ergebnisse der iOS Sicherheitssoftware

Programme laufen in iOS in einer Sandbox, das heißt, Systemzugriffe sind nahezu unmöglich. Somit ist es auch einer Sicherheitssoftware im Prinzip unmöglich, die Integrität und Stabilität des Systems zu überwachen. Ersten Tests zufolge enthält die Datei „Malicous.plist“ alle Prozesse, die Avira als bösartig einstuft. Bisher fand sich lediglich der Eintrag „xyz123“ in der Datei, bei dem es sich laut Avira lediglich um ein Beispiel handelt. Avira gibt im Moment an, drei iOS Schädlinge zu entfernen, eines davon ist das Programm „Find&Call“, welches ungefragt das Adressbuch ausliest und Spam SMS verschickt. Dieses Programm lässt sich jedoch bereits seit 2012 nicht mehr im App Store finden. Alles in allem ein ernüchterndes Ergebnis und obwohl Avira Mobile Security im Moment kostenlos ist, gibt es eigentlich keinen Grund, die App zurzeit zu installieren. Die Bedrohungslage für iOS geht aktuell glücklicherweise noch gegen Null. Die Sicherheitssoftwarehersteller wollen verständlicherweise rechtzeitig erste iOS Sicherheitssoftware programmieren, um nicht den Absprung zu verpassen. Jetzt ist jedoch noch nicht die Zeit gekommen, um sich eine Antivirenprogramm für iOS zu installieren.

 

Über den Autor:

timm_hendrich malware Malware auf mobilen Endgeräten? timm hendrich

Unser Gastautor Timm Hendrich lebt seit 2003 in Berlin und konnte bereits redaktionelle Erfahrungen bei „The Voice of Germany“ und in der Musikredaktion von MTV und VIVA sammeln. Seit 2013 betreut er Content und redaktionellen Inhalt von Netzsieger.de

 

 

 

 

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  1. Brunson
    Brunson 15 März, 2017, 22:58

    Ich glaube die Gefahr ist noch weiter gestiegen. Meine Oma, die zum Beispiel gar keine Ahnung hat, ist dem komplett ausgeliefert…

    Reply this comment

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