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DDR4 RAM – der neue Arbeitsspeicher für Zukunft

Neue Arbeitsspeicher-Generation, doppelte Geschwindigkeit

Neue Arbeitsspeicher-Generation, verdoppelte Geschwindigkeit – das war in der Vergangenheit die Faustformel, mit der sich die Verbesserung der Performance auf den Punkt bringen ließ, die Anwender mit dem Einbau von Speicherriegeln der jeweils jüngsten Generation erzielen konnten. Als die Industrie den Nachfolger des derzeitigen Standards DDR3-SDRAM ankündigte, wurde gemutmaßt, man habe mit DDR3-Modulen bereits die Grenze der Geschwindigkeitsverbesserung im Bereich Arbeitsspeicher erreicht.

Der neue DDR4-Arbeitsspeicher werde mit geringerer Leistungsaufnahme punkten, nicht aber eine im Vergleich mit der Vorgängergeneration zweifach höhere Geschwindigkeit bieten. Strom sparen, aber keine verbesserte Performance  – war das das Leistungsversprechen die Zukunft? Die einschlägigen Verlautbarungen deuteten jedenfalls darauf hin.

 

Neue DDR4-Module schneller als zunächst angekündigt

Mittlerweile scheint es aber so, als seien die ersten Hochrechnungen vom Tisch. Branchenkenner berichten, die Geschwindigkeit, mit der das neue DDR4 RAM Daten an den Prozessor weiterreicht, werde bei sagenhaften 3,2 Milliarden Transfers liegen. Im Klartext heißt das nichts anderes, als dass Nutzer durch den Umstieg von DDR3 auf DDR4 von einer erneuten Geschwindigkeitsverdopplung profitieren werden.

Zum Vergleich: Aktuelle DDR3-Speicherriegel bieten eine Transferrate von   1.066 MHz. Die Transferrate der ersten neuen DDR4-Module für den PC soll bei  2.133 MHz liegen; später soll es auch Speicherelemente mit noch höheren Taktraten geben.

Overclocking-Experten und andere Speed-Fans runzeln jetzt wahrscheinlich die Stirn und stellen die naheliegende Frage nach der Zuverlässigkeit: Wird nicht bei hohen Taktraten die Übertragungsstrecke extrem anfällig für Fehler?

 

Rekordgeschwindigkeiten dank baulicher Veränderung möglich

Die Frage hat sich offensichtlich auch das Joint Electron Device Engineering Council (JEDEC) gestellt  und eine Antwort gefunden: Speicherriegel der vierten DDR-Generation werden über zusätzliche Pins mit der Platine verbunden sein. Direkte Leitungen zwischen den einzelnen DIMMs und Controller sollen sicherstellen, dass es bei der Datenübertragung zwischen RAM und CPU nicht zu Engpässen und Verzögerungen kommt; eine im JEDEC-Standard festgeschriebene eingebaute Fehlererkennung und -korrektur soll zusätzlich für Stabilität sorgen.

Der Wermutstropfen ist offensichtlich: Die baulichen Veränderungen bedeuten natürlich auch, dass das neue DDR4 RAM nicht kompatibel mit aktuellen Boards ist – und Nutzer, die auf die neue Speichergeneration umsteigen und Ihrem System so mehr Leistung entlocken möchten, werden auch in einen neuen CPU Controller investieren müssen.

 

Neue Bausteine für Ende 2014 angekündigt

Lohnt sich der Umbau des eigenen Rechners? Wer sich noch nicht ganz sicher ist, hat durchaus noch Zeit, für sich eine Antwort zu finden, denn passende Boards und Controller wird es wohl nicht vor Ende des Jahres geben – der Startschuss für die neue Arbeitsspeicher-Generation dürfte fallen, wenn mit der von Intel angekündigtem Hochleistungs-CPU Haswell E der erste Prozessor in den Markt gelangt, der für DDR4-RAM ausgelegt ist.

Wer die Ausgaben für neue Hardware scheut, den tröstet aber vielleicht die Aussicht darauf, mit den neuen Speichermodulen langfristig sparen zu können: Die Ankündigung, dass der Stromverbrauch der neuen Speichergeneration unter dem von DDR3 liegen wird, entspricht den Tatsachen – die Betriebsspannung der neuen Module wird bei  1,2 (DDR3: 1,5) Volt liegen; außerdem sorgt ein neuartiges, temperaturabhängiges Refreshing dafür, dass der Energiebedarf der neuen Riegel um 20% unter dem von DDR3-RAM liegt.

Laut Schätzungen der JEDEC lassen sich dadurch unterm Strich Einsparungen von 30 bis 40 Prozent erzielen – durch den Umstieg auf die neue Speichergeneration lässt sich also nicht nur der eigene PC schneller machen, sondern auch der Energieverbrauch senken.

 

Über den Autor:

Jan Reutersberg (c) netzorange.de ddr4 ram DDR4 RAM – der neue Arbeitsspeicher für Zukunft Jan Reutersberg c netzorange

Der Autor Jan Reutersberg arbeitet in der Geschäftsleitung des Kölner IT-Systemhaus netzorange IT-Dienstleistungen. Durch seine alltägliche Arbeit im IT-Support ist er nach wie vor mitten drin im Tagesgeschäft der Arbeitsspeicher, Festplatten und Server dieser Welt.

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