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Interview: LGs Smartphones und die Zukunft – mehr Premium soll kommen

Interview: LGs Smartphones und die Zukunft – mehr Premium soll kommen

Neben dem Samsung-Interview haben wir auf der IFA auch LG einigen Fragen unterzogen. Ein Dankeschön nochmals an Alexander Perederi, welcher uns den Fragen angenommen hat. Wir haben uns für die aktuellen Flaggschiffe interessiert. Jedoch ging es in den ein und anderen Punkten auch um die Zukunft des Unternehmens. Habt ihr beispielsweise gewusst, dass es bald keine Einsteigergeräte mehr von LG geben soll? Wir haben die spannendsten Fragen und Antworten hier zusammengestellt.

 

TechnikSurfer: Die Lederrückseite von dem LG G4 ist eine weltweite Produktneuheit im Bereich Smartphones. Wie wird diese von den Kunden angenommen?

LG: Die Lederrückseite wird gut angenommen, da es so etwas in dieser Form noch nicht gab. Die Kunden haben auf verschiedene Farben gewartet, was sich vor allem in Südkorea gezeigt hat. Die Rückseite ist ein spannendes Thema, da selbstverständlich einige Käufer zweigeteilt sind. Es gibt wie immer die Kirsche zur Fraktion, die Tierschützer oder diejenigen, die lieber eine Metallikoberfläche bevorzugen. Jedenfalls ist es durchaus ein Thema für die Zukunft.

TechnikSurfer: LG ist dafür bekannt, die Knöpfe auf die Rückseite unter die Kamera zu verbauen. Möchte sich LG dadurch von anderen Herstellern abheben oder gibt es einen speziellen Grund?

LG: Wir wollten mit Design experimentieren. Angefangen hat es damals mit Apple, dass die Knöpfe an der Seite verbaut werden. Dass dies so sein muss, ist nicht in Stein gemeißelt. Außerdem ist es beim Telefonieren leichter, die Lautstärke zu verändern, ohne lange die Tasten suchen zu müssen. Ein weiterer Vorteil wird dadurch geboten, dass wir die Seitenränder massiv verkleinern können.

 

Neue Infos zum LG G4 Vorabtest LG Interview: LGs Smartphones und die Zukunft – mehr Premium soll kommen Bild LG G4 Genuine Leather 2 510x680

 

TechnikSurfer: Das LG Flex 2 bietet bekanntlicherweise ein curved-Display an. Wie wird die neue Revolution bei Ihrem Smartphone angenommen?

LG: Das curved Display läuft und kommt gut an. Wir haben damit unter anderem die Zielgruppe erreicht, die auffallen will. Das Gerät kann sogar verbogen werden und formt sich dann von allein zurück. Es ist auf jeden Fall eine Überlegung wert, diese Technologie in Zukunft weiterzuspielen.

TechnikSurfer: Welchen gigantischen Vorteil bietet das curved-Display? Soll es lediglich dem Design bieten oder bietet es eine echte Revolution?

LG: Erstmal wollten wir damit zeigen „hei schaut mal was wir können“. Es ist ein wenig eine Machtdemonstration zu zeigen, dass LG Akkus biegen kann. Das können andere nicht. Viele Nutzer haben erst auch nicht gemerkt, dass sich der Abstand von den unten bis oben reduziert wurde und somit eine leichtere Bedienung möglich ist. Das fällt dem Kunden erst auf, wenn er das Gerät selbst in der Hand hält.

TechnikSurfer: Obwohl der Akku 3.000 mAh groß ist, geht dieser schnell zu Neige. Liegt das an dem curved Display?

LG: An dem curved Display liegt es nicht. Der Akku ist passend gebogen und normal groß. Die Akkuprobleme sind merkwürdig, wir können es uns selbst nicht so richtig erklären. Allerdings haben wir festgestellt, dass es kein Massenproblem ist, sondern eher Einzelgeräte betroffen sind.

TechnikSurfer: Das Einsteigersmartphone LG Joy hat (bislang) lediglich Android 4.4 KitKat. Warum wurde hier nicht auf die aktuelle Android-Version gesetzt und kann mit einem Update gerechnet werden?

LG: Grundsätzlich bieten wir auf neuen Geräten immer die neuste Version. Da heben wir uns von anderen Herstellern ab. Eine Ausnahme macht tatsächlich das LG Joy. Der Grund ist eine technische Limitation, da nur 512 Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut ist. Tests haben gezeigt, dass Android 5.0 zu stark ruckelt und das System nicht stabil wäre. Es war kein Kostenproblem bei uns, sondern wir wollten den Kompromiss eingehen. Lieber ein älteres Betriebssystem und ein ruckelfreies Gerät.

 

Das LG G Flex 2 hat ein gebogenes Display LG Interview: LGs Smartphones und die Zukunft – mehr Premium soll kommen LG G Flex2 4 546x680

 

TechnikSurfer: LG macht es anders, wie andere Hersteller und hat eine verdammt große Produktpalette in Sachen Smartphones. Wieso konzentriert sich das Unternehmen nicht auf zwei oder drei Top-Favoriten?

LG: Richtig, wir schlagen aktuell diese Richtung ein. Wir müssen mehr Premium machen und wollen uns darauf fokussieren. Das ist ein Prozess, der geht nicht von heute auf morgen. Wir wollen langsam runterfahren und weniger Einsteigermodelle bieten, um nicht bei den chinesischen Dumpingpreisen mithalten zu müssen. Wir wollen auf jeden Fall dahin und in wenigen Jahren auch Produkte aus komplett eigenen Komponenten bauen.

TechnikSurfer: Nochmals die gesamte Produktpalette betrachtet: welches ist das am meisten verkaufte Smartphone in der gesamten LG-Reihe?

LG: Wir haben zwei große Treiber. Zum Einen das LG G4, auch das G3 läuft noch sehr gut, da bei diesem die Preise gefallen sind. Der andere Treiber ist das Einstiegssegment mit 150 Euro. Hier läuft das LG Spirit derzeit sehr gut, da es vor allem ein schönes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Alles in allem sind die Verkäufe recht gleichmäßig verteilt. Es gibt lediglich diese beiden Ausreißer.

TechnikSurfer: Nächstes Jahr wird es sicherlich wieder das LG G5 als Flaggschiff geben. Gibt es hierzu schon einige Informationen?

LG: Dazu ist bislang noch nichts bekannt, ich kann dazu nichts sagen. Es wird sicherlich wieder ein Flaggschiff geben. Ob es jetzt ein LG G5 werden wird, wird sich zeigen. Ebenso wenig steht fest, ob dieses eine Leder-Rückseite bietet. LG wird sicherlich  weiterhin Premium-Geräte bieten.

TechnikSurfer: Wir danken Ihnen recht herzlich für das Interview.

LG: Gerne, gerne. Ihnen noch einen schönen Messeaufenthalt.

Schön, dass du da bist. Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns als TechnikSurfer Leser deinen Freunden weiterempfehlen und uns auf den sozialen Netzwerken folgen würdest, damit du nichts mehr verpasst. Es lohnt sich - garantiert!

Moritz Krauß

Moritz Krauß

Founder & Editor in Chief


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